Stefanie Sargnagels "Iowa. Ein Ausflug nach Amerika" wird im März 2024 von der Jury der SWR Bestenliste auf Platz drei gewählt.
Da ist sie wieder: Die talentierteste Ulknudel der österreichischen Literatur. Egal, worüber sie schreibt – eigentlich gerät ihr alles automatisch zum Bestseller. „Kultautorin“ nennt man das wohl. Ihr neues Buch erzählt von einem Ausflug nach Amerika. Irgendwer ist auf die Idee gekommen, dass Sargnagel an einem Privatcollege in Iowa Creative Writing unterrichten soll.
Mit von der Partie ist die von Sargnagel bewunderte Christiane Rösinger, Songwriterin und Sängerin der Band „Lassie Singers“. Die beiden beziehen ein gemeinsames Haus und warten auf das, was kommt. Und das ist, was erwartbar war. Es kommt darauf an, wie man davon erzählt. Also: Das weite flache Land und seine Bevölkerung. Die Absturzkneipen, die eingerosteten Geschlechterbilder, die riesengroßen Coca-Cola-Eimer, die unerbittliche Freundlichkeit. Es ist das Amerika, das man als Klischee kennt und das in der Weite des Landes ganz offensichtlich den Tatsachen entspricht. Unterfüttert wird das Ganze noch von den Bildern aus der Zeichentrickserie „Die Simpsons“, die Sargnagel im Kopf hat.
Sargnagel ist detailbesessen und kommentierfreudig. Respekt hat sie keinen, Schimpfen kann die Österreicherin sowieso, und wenn man wie sie dieses Amerika immer wieder im Vergleich zur hassgeliebten Heimat heranzieht, ist alles auch gar nicht so schlimm.
Buchkritik Stefanie Sargnagel – Iowa. Ein Ausflug nach Amerika
Wenn Amerika ruft, macht sich Stefanie Sargnagel natürlich auf: An einer Elite-Uni in Iowa gibt sie einen Creative-Writing-Kurs und schreibt nebenbei eine Art Tagebuch über die Merkwürdigkeiten in der amerikanischen Provinz – mit dabei: die Kult-Musikerin Christiane Rösinger.
Rowohlt Verlag, 304 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-498-00340-1
Buchkritik Stefanie Sargnagel – Dicht. Aufzeichnung einer Tagediebin.
Die österreichische Kultautorin Stefanie Sargnagel ist im Internet groß geworden. Aufgewachsen ist sie jedoch auf den Straßen Wiens. In ihrem neuem Roman „Dicht. Aufzeichnung einer Tagediebin.“ führt sie ihre Leserschaft genau dorthin zurück.
Rezension von Helen Roth.
Rowohlt Verlag, 256 Seiten, 20 Euro,
ISBN 978-3-498-06251-4
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024
Diskussion über vier Bücher SWR Bestenliste März mit Büchern von Marlen Haushofer, Stefanie Sargnagel u.a.
Scharfsinnige Literaturkritik, die das Publikum zu unterhalten wusste: Sandra Kegel, Jutta Person und Klaus Nüchtern diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im März verzeichneten Werke im gut besuchten Literaturhaus Freiburg.
Auf dem Programm standen mit „In der Gnade“ der vor 50 Jahren veröffentlichte Debütroman der US-Schriftstellerin Joy Williams in deutscher Übersetzung von Julia Wolf, mit „Iowa“ die amüsante Geschichte über einen „Ausflug nach Amerika“ von Stefanie Sargnagel, mit „Seit er sein Leben mit einem Tier teilt“ ein lässiges Alterswerk von Bodo Kirchhoff und mit „Die Mansarde“ der letzte Roman von Marlen Haushofer, deren erzählerisches Gesamtwerk in einer prächtigen Kassette mit 6 Bänden erschienen ist.
Aus den vier Büchern lasen Antje Keil und Dominik Eisele. Moderation: Carsten Otte.
Literatur SWR Bestenliste Dezember
Die SWR Bestenliste empfiehlt seit über 40 Jahren verlässlich monatlich zehn lesenswerte Bücher, unabhängig von Bestsellerlisten. Nicht die Bücher, die am häufigsten verkauft werden, bestimmen die Liste, sondern eine Jury, bestehend aus 30 namhaften LiteraturkritikerInnen, wählt die Bücher aus, denen sie möglichst viele LeserInnen wünscht.