Am 26.12.2023, verstarb der frühere Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Schäuble. Wolfgang Schäuble war über 50 Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages. Der gebürtige Freiburger war Kanzleramtschef, Innenminister und Finanzminister sowie Bundestagspräsident.
Schäuble hat die deutsche Politik der letzten Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt. Er gilt als „Vater des Einheitsvertrags“. Mirjam Meinhardt hat anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit im Jahr 2020 im SWR2 Zeitgenossengespräch mit Wolfgang Schäuble darüber gesprochen.
Nach langer Krankheit Früherer Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist tot
Der aus Baden-Württemberg stammende frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist gestorben. Das teilte seine Familie am Mittwoch mit.
Wolfgang Schäuble handelte die Wiedervereinigung politisch und juristisch aus
„Wenn Sie mich fragen, was war der bedeutendste Abschnitt ihrer politischen Laufbahn, dann war es das Jahr vom Fall der Mauer bis zum Einheitsvertrag“, sagt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble im SWR2 Gespräch im Herbst 2020.
Bevor am 3. Oktober 1990 die DDR der Bundesrepublik „beitreten“ konnte, musste dieses Herzensprojekt vieler Deutscher damals – die Wiedervereinigung – politisch und juristisch ausgehandelt werden. Getan hat das maßgeblich der damalige Innenminister und heutige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble.
Mit dem „Vater des Einheitsvertrags“ schaut Marion Theis in diesem Gespräch auf 30 Jahre Wiedervereinigung zurück, fragt ihn, worauf er stolz ist und was er im Nachhinein vielleicht doch anders gemacht hätte.
O-Töne zu Wolfgang Schäuble im SWR2 Archivradio
12.10.1990 Attentat auf Wolfgang Schäuble
12.10.1990 | 1990 war Wolfgang Schäuble Innenminister. Es ist der 12. Oktober, die Wiedervereinigung liegt gerade eine gute Woche zurück, die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen stehen im Dezember bevor. Wolfgang Schäuble ist auf einer Wahlkampfveranstaltung in seinem Wahlkreis in der badischen Ortenau, als ein Mann zwei Schüsse auf ihn abfeuert. Schäuble wird lebensgefährlich verletzt. Am nächsten Morgen berichtet der Südwestfunk.
20.3.2000 Wolfgang Schäuble: Angela Merkel soll CDU-Chefin werden
20.3.2000 | Nach dem Rücktritt Helmut Kohls nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 wurde Wolfgang Schäuble CDU-Parteichef – und er wäre wohl auch Kanzlerkandidat der Union geworden, hätte es nicht die CDU-Spendenaffäre gegeben. Diese hatte auch Schäuble belastet. Das war ihm auch selbst bewusst. Am 20. März 2000 verkündet er, dass Angela Merkel, damals Generalsekretärin, ihn ablösen und neue Parteichefin werden solle.
Drei Monate zuvor hatte Angela Merkel in einem Gastbeitrag in der FAZ ihrer Partei nahegelegt, sich von ihrem Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl zu emanzipieren.
10.1.2000 Auch Schäuble hängt mit drin
10.1.2000 | CDU-Spendenaffäre (4) | Kaum sind die Weihnachtsferien vorbei, kommt der nächste Knall. Am 10. Januar 2000 gibt CDU-Chef Wolfgang Schäuble zu, als früherer Generalsekretär auch eine Spende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber entgegengenommen zu haben.