Viele Frauen in Bangladesch sterben bei der Geburt ihrer Kinder. Inzwischen werden dort tausende Hebammen ausgebildet. Doch die meisten Mütter trauen ihnen nicht - und gebären weiterhin zu Hause. So auch in Kutupalong, dem größten Flüchtlingslager der Welt.
Als Kanata Moni in der zehnten Klasse war, starb ihre Nachbarin bei der Geburt ihres Kindes. Kanata verstand nicht, wieso - und gleichzeitig war es auch normal. So hatte sie es gelernt: Wenn Frauen Kinder kriegen, können sie sterben. Heute ist sie Anfang 20 und eine der ersten ausgebildeten Hebammen in ihrem Heimatland Bangladesh, wo sie seit 2018 in einem Flüchtlingslager für Rohingya arbeitet.
Bis heute sterben in Ländern wie Bangladesch viel zu viele Frauen und Kinder bei oder in Folge der Geburt, weshalb dort inzwischen Tausende von Hebammen ausgebildet werden. Doch die meisten Frauen gebären weiterhin zuhause und trauen eher den traditionellen Hebammen, die mit heiligem Wasser und Gebeten die Geburt begleiten. Daher ist Kanatas Beruf auch ein Ringen um Akzeptanz. (Produktion 2019)