Vincent Klink ist Koch und manches mehr. Flaneur, eher Bauch- als Bedenkenträger, gleichwohl kritischer Zeitgenosse, Buchautor, und leidenschaftlich interessiert an der Kulturgeschichte nicht nur des Essens und Trinkens: „Anfangs dachte ich, Kochen ist was für Doofe. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wer nicht denkt, kocht auch nicht gut.“
Kartoffelsalat als Maßstab.
Der streitbare Schwabe berichtet von den kulinarischen Grausamkeiten seiner Kindheit und seiner persönlichen Mission, die schwäbische Küchenkultur zeitgemäß weiterzuentwickeln: „Das ist irre schwierig. Denn wenn Sie irgendwas Exotisches kochen, kann das niemand beurteilen. Wenn Sie aber einen Kartoffelsalat machen, hat jeder den Vergleich zu Omas perfekter Version dieses Gerichts. Und das muss man erst mal toppen.“
Handwerk erspart den Psychiater.
Dabei kommt ihm zugute, dass er niemals Perfektionist wurde, aber immer eingefleischter Handwerker blieb: „Etwas mit den eigenen Händen herzustellen, ist enorm befriedigend. Wer das erlebt, braucht keinen Psychiater mehr.“
Ein Gespräch über mediale Schaumschlägerei und den Luxus, sich die Zeit einteilen zu können; über Atomraketen in Sichtweite vom Wochenmarkt; über lilafarbenes Risotto, Schwaben und Venedig; über Essen, Leben, Reisen und den ganzen Rest.