Zeitgenossen

Karina Urbach: „Der Antisemitismus von links hat mich entsetzt“

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Interview
Gregor Papsch

„Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten“: Karina Urbach erzählt, wie der Bestseller ihrer Großmutter Alice, einer Wiener Jüdin, nach dem Anschluss Österreichs unter dem Namen Rudolf Rösch erschien – auch geistiges Eigentum wurde arisiert.

Dabei wollte sie eigentlich über ihren Vater Otto Urbach schreiben. Er kam 1945 als US-Spionageoffizier nach Deutschland und deckte Nachkriegsnetzwerke der SS auf. Der Antisemitismus von links nach dem Terroranschlag der Hamas beunruhigt die Historikerin: „Dass man danach noch Leute hat, die das relativieren wollen, hat mich wirklich entsetzt“.

Nationalsozialismus Geraubte Ideen – Wie die Nazis jüdische Bücher arisierten

Ob Kochbuch oder juristischer Kommentar – viele deutsche Verlage entzogen ihren jüdischen Autorinnen und Autoren in der Nazi-Zeit die Rechte an ihren Büchern und ersetzten ihre Namen durch sogenannte „arische Verfasser“. Erst seit Kurzem wird dieser geistige Diebstahl aufgearbeitet.

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