Sonntagsfeuilleton mit Monika Kursawe.
Kaum jemand kann an einer Schaukel vorbeigehen, ohne sich kurz mal daraufzusetzen oder sich zumindest vorzustellen, wie es ist, frei und unbeschwert durch die Luft zu schwingen. Denn: Schaukeln ist mehr als ein Kinderspiel!
"Schaukeln macht glücklich", sagt der Philosoph Wilhelm Schmid. Wobei Schaukelbewegungen vom sanften Wiegen bis hin zum wilden Fliegen reichen können. Ein individuell dosierbares, schwung- und lustvolles Auf und Ab.
Die Matinee steigt auf Schaukeln unterschiedlichster Art und nimmt Schwung:
Wir schaukeln vergnügt auf dem Spielplatz, lässig auf der Hollywoodschaukel, entspannt im Schaukelstuhl und extrem auf einer estnischen Riesenschaukel. Wir sprechen über Schaukeln als Sinnbild für das Auf und Ab des Lebens, Schaukeln als Jahrmarktattraktion und Schaukeln als Göttersitz in Indien. Wir schwingen durch die Zirkuskuppel und erfahren, was Galanterie und Schaukelspiel im Rokoko verbindet.
Gesprächspartner*innen der Sendung sind der Philosoph Wilhelm Schmid, die Schaustellerin und Kunsthistorikerin Margit Ramus und die Indologin Cornelia Mallebrein.
Die Matinee in SWR Kultur – bringt Schwung ins Radio!
Redaktion: Georg Brandl.
Musikredaktion: Almut Ochsmann
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Wilhelm Schmid: Schaukeln als Grunderfahrung des Lebens
"Schaukeln macht glücklich", sagt der Philosoph Wilhelm Schmid. Aber schaukeln kann noch mehr: Es kann eine Metapher sein für das Leben insgesamt: Denn im schaukelnden Auf und Ab erleben wir Höhenflüge, Leichtigkeit, Vertrauen und auch Akzeptanz für das flaue Gefühl beim Abschwung. Interview: Monika Kursawe.
Gespräch Margit Ramus: Schaukeln als Jahrmarkt-Attraktion
Von der romantischen Schiffschaukel bis zur High-Tech-Riesenschaukel mit Schleuderfunktion – Schaukeln und Jahrmärkte gehören einfach zusammen. Margit Ramus, selbst Schaustellerin und promovierte Kunsthistorikerin, erzählt warum das so ist ... Interview: Monika Kursawe.
Gespräch Cornelia Mallebrein: Schaukeln im Hinduismus
In Indien wird gerne und viel geschaukelt. Von Menschen und von Göttern gleichermaßen. Warum das so ist und was es mit den berühmten Nagelschaukeln in Nord-Ost-Indien auf sich hat, das hat die Indologin Cornelia Mallebrein erforscht. Interview: Monika Kursawe.
Leben & Gesellschaft Das höchste der Gefühle! Schaukeln auf dem Spielplatz
Schubsen, schwingen, fliegen! Kaum ein Spielplatz kommt ohne Schaukel aus. Denn fast alle Kinder lieben das luftige auf und ab. Die meisten Erwachsenen auch. Und ängstliche Eltern können sogar lernen loszulassen. Stefan Schlegel war in Freiburg schaukeln ...
Kunst Anzügliches Spiel: "Die Schaukel" von Jean-Honoré Fragonard
Manchmal schwingen beim Schaukeln auch Erotik und Voyeurismus mit. Als Urbild dafür gilt das Rokoko-Gemäldes "Die Schaukel" von Jean-Honoré Fragonard aus dem Jahr 1767. Eine erhellende Bildbetrachtung von Andrea Schwyzer.
Leben & Gesellschaft Schaukelnder Star in der Manege: Der Trapez-Künstler Jules Léotard
Mit seiner spektakulären, frei schwingenden Artistik wurde Jules Léotard im 19. Jahrhundert zum ersten großen Star in der Manege. Und zum Schwarm der Damen. Martin Krinner erzählt die Geschichte des großen Trapezkünstlers mit all ihren Auf- und Abschwüngen ...
Leben & Gesellschaft Schaukeln extrem – Kiiking
Schaukeln hat in Estland eine jahrhundertelange Tradition. Kiiking ist das estnische Wort dafür. Und das steht auch für eine besondere Art des Extrem-Schaukelns: Mit Überschlag. Auf möglichst hohen Schaukelgerüsten. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile Kiiking-Schaukeln. Eine Reportage mit Selbstversuch. Von Nicolas Frühling.