Der ehemalige Grünenchef Cem Özdemir wurde am 3. Juli in Tübingen mit dem Preis für die „Rede des Jahres 2018“ ausgezeichnet. Özdemir erhiellt die Auszeichnung vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität für seine emotionale Rede am 22. Februar 2018 im Bundestag. Darin attackierte er die AfD-Fraktion, die beantragt hatte, den gerade aus der türkischen Haft entlassenen Journalisten Deniz Yücel zu maßregeln. Özdemir warf der AfD-Fraktion Rassismus vor, plädierte für demokratische Grundrechte und eine offene Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Spaltung.
Cem Özdemir - Intervention in der Debatte um Deniz Yücel
Die „Rede des Jahres 2018“, eine Attacke von Cem Özdemir auf die AfD, hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Die AfD-Fraktion hatte beantragt, den kurz zuvor in der Türkei freigelassenen Journalisten Deniz Yücel öffentlich zu maßregeln. Yücel hatte sich in Veröffentlichungen mehrfach kritisch über Deutschland geäußert.
Tübinger Rhetorik-Professor: Herausragender Debattenbeitrag von Cem Özdemir
Es sei ein herausragender Debattenbeitrag von Özdemir gewesen, so Olaf Kramer, Professor für Rhetorik an der Universität Tübingen, in SWR2. Denn anders als anderen Rednern, die sich mit der AfD auseinandersetzten, sei es Cem Özdemir gelungen, die Emotionalität seines Beitrags mit starken Argumenten zu unterbauen.
Mit Hinweis auf freie Meinungsäußerung AfD in die Schranken gewiesen
Özdemir habe vehement den Verfassungsgrundsatz der freien Meinungsäußerung vertreten und die AfD damit in die Schranken gewiesen, so das Allgemeine Seminar für Rhetorik der Universität Tübingen in seiner Begründung für die Auszeichnung. Özdemirs Rede sei ein eindrückliches Plädoyer für eine offene Gesellschaft, gegen Ausgrenzung und Spaltung.