In Mannheim ist die Wanderausstellung „Schwarze Menschen als Opfer des Nationalsozialismus“ zu sehen. 2023 wurde sie schon im Europaparlament Straßburg gezeigt. Nach Mannheim geholt hat sie der Verband Deutscher Sinti und Roma, und zwar in sein Kulturhaus RomnoKehr. Er möchte damit Solidarität mit anderen lange vergessenen Opfergruppen zeigen.
Elf Schicksale werden beleuchtet
Insgesamt beleuchtet die Ausstellung elf Schicksale, darunter auch die Lebensgeschichten eines Belgiers und eines Franzosen, die in der Résistance gekämpft haben. Für jeden und jede gibt es jeweils eine Wandtafel mit Bild und Biographie, dazu noch weitere Tafeln mit allgemeinen Informationen.
Vor 77 Jahren wurde Auschwitz befreit Holocaust-Gedenktag 2022: Erinnerung darf nicht zum Ritual werden
Juden und Jüdinnen, Sinti*ze und Rom*nja, Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke fielen der grausamen NS-Vernichtungspolitik zum Opfer. Auch Homosexuelle, Zeugen Jehovahs und sogenannte Asoziale und Berufsverbrecher wurden von den Nazis systematisch verfolgt, gequält und ermordet. Ihrer und aller anderen Opfer der Nationalsozialisten – darunter auch politische Gefangene, Zwangsarbeiter*innen und Widerstandskämpfer*innen – wird seit 1996 am 27. Januar in Deutschland gedacht. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Seit 2005 ist er auch weltweit Gedenktag der Opfer des Holocaust.
Zeitgenossen Mehmet Daimagüler: „Wir müssen den Schmerz spüren.“
Für die Sinti und Roma, die den Nationalsozialismus überlebt haben, gab es keine „Stunde Null“. Sie wurden auch im Nachkriegsdeutschland weiter diskriminiert, sagt der erste Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler.