Im Raum -stehen, Zeit haben, in beide eingehen, überhaupt: zugänglich sein (und imstande, aus seiner Lage heraus in einen Zustand zu gelangen), in Eile weilen, zwischen Phasen (und zu zweien beides: ununterlaufen und übergehen), betreten oder beredt tun, Komplemente (nach eskapierten Zwischenräumen) wechselständig ergänzen, … So und ähnlich lauten Umschreibungen für den undurchgehenden Wunsch, mit anderen Worten durch (und durch) die Welt zu dringen, allenthalb im Wort zu stehen und zu sein, in Vorgängen eifriger Vergeblichkeiten (Ganglien oder Gangarten), die ebenso im Raum stehen blieben - und sich-in-sich versprechen, was versagt - bleibt?
In ihrer wie Sperrfrist-Sphäre immer neu rumorende Silben und Stillen (Existenz-versetzte Ängste), Wortvorkehrungen und Wegwendungen, als (Treillage von Allotria) ununterredender Phrasen im Phasenraum (mehr als informieren:) konformieren.
Aber wie schaut dieser Raum aus - und wonach? zieht er sich und sieht? Ist dieses in Wirklichkeit nur jenes - und in Wahrheit?, halbe-halber, zu Teilen, inzwischen, und aufs Mal? Die rigide Vielgliedrigkeit von Gebieten quartiert sich ungelände (»Jetzt«) und konfiguriert Zustandsräume unentwegt? eingängig? überführt? Ist Deshalb in Wirklichkeit nur Weshalb?, was im Radio - ist? insistiert?
Nicht so diese hier, unhändig zusammenklammernde Akklamation: Eine Konfiguration klatscht und stanzt die andere ab, und ihre Disfiguration ataktiert (berührt) überstülpt die Sinne. Distrikte des Verstehens überdeckten saum areale Areale, cluster-Anklänge bildeten einander bezirkt im Nun und verschränkten sich zu Jetzt (-plötzlichen, sofort wieder zerfallenden, geborgten Bedeutungen), (im Kerker der Kehrwerte ergatterte) Gegenwarten, gegenwartend. - Sind Konfiguration und Disfiguration Prägefiguren ihrer Präfiguration selbanderm Schlag? erstarrte Raster des Arrests? im Allenthalben ergänzt?, was durch Nichts zu ersetzen ist? da und dort einreihende Ereignisse, ineinsfallend, ja, aber (im Ermessen) unselbstwendig reziprok, und doch unzuständig woraus jetzt? hervorkehrend àjour? diese Inversion der Stille?
Überhaupt: Was - um mich geschehend - ist?
(Es muß, muß apart eine Wirklichkeit geben, und die Erinnerung des Traums an sein Erwachen.)
Realisation: Oswald Egger
Produktion: ORF Wien 2004
Länge: 11’47 – stereo
Ursendung: 18. Juli 2004 Österreich 1, ORF Kunstradio
Der Autor
*7. März 1963 Lana, Südtirol/Italien
1992 schloss Oswald Egger sein Studium an der Universität Wien mit einer Arbeit zur hermetischen Literatur ab (»Wort für Wort. Konjekturen zu einigen mentalen Räumen dunkler Rede oder: ›regio‹ und ›religio‹ einer mutmaßlichen Sakramentalität des Hermetischen«).
Als Veranstalter von Kulturtagen, Herausgeber der Zeitschrift Der Prokurist und der edition per procura engagierte er sich zwischen 1986 und 1998 im Verein der Bücherwürmer in seiner Heimatstadt Lana für die Vermittlung zeitgenössischer Literatur und Kunst. Egger schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane und arbeitet seit 1998 auch mit Komponisten zusammen, so mit Burkhard Stangl, Michael Pisaro und Antoine Beuger (mit letzterem 2003 bei der Uraufführung von wort für wort [geraum] bei den Donaueschinger Musiktagen). Sein literarisches Schaffen, international verbreitet durch Übersetzungen ins Französische, Englische, Ungarische, Schwedische und Arabische, wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen gewürdigt, unter anderem dem Österreichischen Staatsstipendium für Literatur (1995, 2001), dem Mondsee-Lyrik-Preis (1999), dem George-Saiko-Preis und dem Clemens- Bretano-Preis (2000), dem Lyrikpreis Meran und dem Preis Schönste deutsche Bücher der Stiftung Buchkunst für Nichts, das ist (2002).