„Dark“ ist die erste Netflix Serie, die in Deutschland entwickelt, produziert und gedreht wurde – Jetzt steht mit „1899“ eine neue Serie der beiden Macher Baran Bo Odar und Jantje Friese in den Startlöchern. Wer „Dark“ noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Die Serie ist weiterhin bei Netflix abrufbar.
Der Plot von „Dark“ ist an und für sich einfach erzählt: Im fiktiven deutschen Dorf Winden verschwinden alle 33 Jahre Menschen spurlos. Doch es handelt sich bei „Dark“ keinesfalls um eine Krimiserie.
Die Menschen im beschaulichen Winden sind viel enger miteinander verbunden, als man zu glauben scheint. Zwischen Verschwörungen, Zeitreisen und verschiedenen Welten entspinnt sich eine komplexe Geschichte rund um Protagonist Jonas und seine Freundin Martha.
Warum man die Serie unbedingt gesehen haben sollte:
1. Eine Knobelaufgabe für das heimische Sofa
Genervt von seichtem Trash-TV ohne wirkliche Handlung? „Dark“ verschafft mit seinen verschachtelten Handlungssträngen Abhilfe und wird so zu einer Knobelaufgabe auf dem heimischen Sofa. Nur kurz aufs Handy schauen oder ein kleines Nickerchen beim Netflixen? Davon ist bei „Dark“ abzuraten, denn die Serie ist der Gegenentwurf zum stumpfen Konsum.
In einem Geflecht aus verschiedenen Zeiten und Welten versuchen die Protagonisten, die Wirrungen und Verschwörungen Windens aufzudecken. Dabei gehört das Gefühl, nicht mitzukommen und den Anschluss verloren zu haben, zum Serienerlebnis in „Dark“ dazu. Genau wie die Portion Geduld, die man benötigt, bis sich die Fäden wieder entworren haben.
Verliert man doch einmal den Überblick, gibt es im Internet ein ganzes Sammelsurium an Guides und Helfern, die einem wieder zurück in die Spur helfen. Sogar Netflix selbst bietet einen auf die Folgen zurechtgeschnittenen Stammbaum zum Mitverfolgen an.
2. Die beeindruckende Atmosphäre
Wie der Name der Serie bereits impliziert, ist „Dark“ in einer besonders fahlen, entsättigten Stimmung gehalten. Düstere Wälder, schattige Gänge, dämmrige Höhlen: Die farbarmen Szenen, die „Dark“ über weite Strecken dominieren, sorgen für eine Atmosphäre, die von ganz allein für Spannung beim Zusehen sorgt und die einen stimmungsvollen Rahmen für den mysteriösen Plot sorgt.
Immer wieder leuchten im Grauschleier jedoch grelle Elemente förmlich auf und stechen so aus den Szenen heraus. Einer dieser wiederkehrenden Gegenstände ist der gelbe Regenmantel von Protagonist Jonas, den er in der dauerverregneten Serie so gut wie immer trägt. Das Strahlen der gelben Jacke ist mehr als nur einmal einer der wenigen Fixpunke bei Reisen durch die finsteren Landschaften und Zeiten in der Serie.
3. Die Achzigerjahre-Nostalgie verleiht der Serie Finesse
„Stranger Things“ nur wegen der 80er-Jahre-Vibes geschaut? Dann lohnt es sich, auch einen Blick auf „Dark“ zu werfen, wo Schulterpolster und toupierte Haare über weite Strecken der Handlung zum Serienalltag gehören.
Auch der Soundtrack weiß mit Peter Gabriel, Tears for Fears oder gar Nena die musikalischen Achzigerjahre in der Serie spürbar zu machen. Ob nun Falcos „Jeanny“ oder Rick Astleys „Never gonna give you up“: Für jeden Moment hält die Serie den passenden Hit parat.
4. „Dark“ war der Wegbereiter für viele weitere deutsche Serien
Die Sci-Fi Serie war die erste Netflix-Serie überhaupt, die in Deutschland entwickelt, produziert und gedreht wurde und die im Ausland Aufsehen erregte. „Dark“ sorgte dafür, dass Netflix schnell in weitere große deutsche Produktionen investierte, die heute zu den großen Erfolgen zählen.
Ob nun die Comedyserie „How to sell drugs online (fast)“ oder das Historiendrama „Barbaren“: Ohne den großen Erfolg von „Dark“ hätte es die Serien in dieser Form nicht gegeben.
5. Das Ende ergibt Sinn und lässt einen zufrieden zurück
Wer Serien wie „Lost“, „Dexter“ oder „Game of Thrones“ gesehen hat, kennt das Gefühl der Enttäuschung genau: Nach vielen Stunden Fernsehens ist das Ende der liebgewonnen Serie eine Enttäuschung, das einen frustriert, verärgert und mit vielen Fragezeichen im Kopf zurücklässt.
„Dark“ schafft es, diesem Schicksal zu entgehen. Auch wenn man über weite Strecken der Serie, vor allem in der dritten Staffel, überhaupt nicht wirklich verstehen mag, was gerade vorgeht – am Ende ergibt plötzlich alles einen Sinn und man erlebt einen fantastischen Aha-Moment, der für die zahlreichen Hirnkrämpfe beim Schauen entschädigt.