Sie ist sexy, sie hat Erfolg, es hagelt Preise. Maren Kroymann ist mit 70 in ihrer Karriere so richtig angekommen. Die Schauspielerin und Kabarettistin macht Unterhaltung mit Haltung. „Die höchste Kunst ist für mich, eine Erkenntnis mit Witz zu vermitteln. Die Leute lachen und spüren zugleich, dass sie einen neuen Gedanken haben“. Am 18. Januar 2020 erhält sie in Mainz die Carl Zuckmayer-Medaille.
Ihr scharfer Blick richtet sich auf gesellschaftliche Schieflagen, Rollenklischees, Populismus. „Ich mache aufmerksam auf die Ungereimtheiten in unserer Gesellschaft. Angeblich sind die Frauen hier ja gleichberechtigt“. Die in Schwaben aufgewachsene, bekennende Berlinerin war oft Pionierin: In „Oh Gott, Herr Pfarrer“ spielte sie eine emanzipierte Seelsorger-Gattin. Mit „Nachtschwester Kroymann“ hatte sie als erste Frau eine eigene Satire-Sendung. Für das aktuelle ARD-Format „Kroymann“ erhielt sie gleich zweimal den Grimme-Preis.
Maren Kroymann: Männer, die den Haushalt machen, nicht länger belächeln!
„Ich habe im Fernsehen die Möglichkeit, für alle Frauen etwas zu tun - für die mit Hauptschulabschluss und die mit Hochschulabschluss“. Der Blick auf die Geschlechterrollen insgesamt müsse sich aber ändern, fordert Kroymann: „Männer, die den Haushalt machen, dürfen nicht länger belächelt werden.“
Am 18. Januar 2020 wird Maren Kroymann in Mainz für ihre „Verdienste um die deutsche Sprache und das künstlerische Wort“ die Carl Zuckmayer-Medaille verliehen.