Doku über „Jamel rockt den Förster“

Demokratischer Trotz: Filmemacher Martin Groß über „Jamel – Lauter Widerstand“

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Autor/in
Astrid Tauch

Das Ehepaar Lohmeyer lebt in Jamel in Mecklenburg-Vorpommern und kämpft dort mit der deutschen Musikszene für Toleranz. Denn das 38-Seelen-Dorf ist eine Hochburg der Rechtsextremen. Die Lohmeyers wollten 2007 mit der Gründung des Musikfestivals „Jamel rockt den Förster“ den rechtsextremen Strömungen in ihrer Heimat etwas entgegensetzen, sagt Regisseur Martin Groß im Gespräch mit SWR Kultur. Er hat das Ehepaar für eine Doku porträtiert.

Seit 2015 begleitet Groß das Festival filmisch. In dem Jahr hatte es einen Brandanschlag auf das Festival gegeben. „Die Täter sind nie ermittelt worden. Aber seitdem ist das Festival viel größer geworden. Heute ist es ein Who-is-Who der deutschen Musikszene“, erklärt der Filmemacher.

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Ein Festival als demokratische Trotzreaktion

Die in Jamel auftretenden Künstler seien oft Anfeindungen im Netz ausgesetzt. Oft lese er in Kommentaren, das die Künstler doch einfach nur Musik machen und sich bitte aus dem Politischen raushalten sollen, so Martin Groß.

Für die Festivalgründer, das Ehepaar Lohmeyer, sei „Jamel rockt den Förster“ eine demokratische Trotzreaktion: „Sie haben begriffen, dass sie eine Öffentlichkeit herstellen müssen, um sich selbst zu schützen“. Die Kernfrage des Filmemachers sei gewesen: Wie fühlt es sich an, wenn alle nach dem Festival wieder wegfahren und das Ehepaar wieder alleine in dem Dorf sitzt?

Jamel sei zwar nur ein kleines Dorf von wenigen Rechtsextremen. Aber „man kann den Kreis von dort aus beliebig groß ziehen, auf Mecklenburg-Vorpommern oder auf die ganze Republik oder auf jeden von uns in unserer Umgebung. Rechtsextreme Strömungen werden immer stärker. Das ist erschreckend und es zeigt: Man muss weiterkämpfen!“

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