ARD-Film

„Ein Mann seiner Klasse“ nach dem Roman von Christian Baron

Stand
Autor/in
Henriette von Hellborn

Unbedingt sehenswert: Melodram über eine Kindheit in Kaiserslautern im Sommer 1994, geprägt von Armut und Gewalt. Die wahre Geschichte von Roman-Autor Christian Baron.

Als Christian Baron vor einigen Jahren dem Drang folgte, die Geschichte seiner Kindheit aufzuschreiben, wusste er noch nicht, dass er von dem Wunsch getrieben war, seinem Vater irgendwann verzeihen zu können.

Dass er es inzwischen kann, liegt nicht zuletzt auch an der aktuellen Verfilmung seines autobiografischen Bestsellers „Ein Mann seiner Klasse“. Die Produktion des gleichnamigen Spielfilms, der am 2.10. im Ersten läuft (in der ARD-Mediathek ab 27.9.) und vorab beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen zu sehen war, begleitete der Autor aus Kaiserslautern aus nächster Nähe.

Filmstill
Nach dem autobiografischen Roman von Christian Baron erzählt „Ein Mann seiner Klasse“ von dem zehnjährigen Christian und seiner Familie. Eine Geschichte von massiver gesellschaftlicher Ungleichheit, von Armut und dem Ergreifen von Chancen. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Ottes (Leonard Kunz, re.) gelingt es immer wieder, sich mit seiner Frau Mira (Mercedes Müller, li.) zu versöhnen. Doch der Anschein von Familienglück trügt. Die eingetretene Wohnungstür im maroden Mietshaus, Hämatome am Rücken der Mutter und die Erfahrung von Hunger holen die Familie wieder in die Realität zurück. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Juli (Svenja Jung) macht sich Sorgen um ihre Schwester und deren Kinder. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Als der zehnjährige Christian (Camille Loup Moltzen) unerwartet eine Gymnasialempfehlung erhält, löst das Familienprobleme aus. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Lebensgefährlich erkrankt, bittet Mira (Mercedes Müller, li.) ihren Sohn (Camille Loup Moltzen, re.), dass er sich für das Gymnasium entscheidet. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Die Schwestern Mira (Mercedes Müller, li.) und Juli (Svenja Jung, re.) stehen sich sehr nah. Als Mira krank wird und stirbt, übernimmt Miras Schwester Juli die Verantwortung für die Kinder. Sie kämpft nicht nur gegen Ottes, sondern auch gegen die Willkür des Jugendamtes, das Christian auf den vorgezeichneten Weg in die Hauptschule schicken will. Bild in Detailansicht öffnen
Filmstill
Mehr und mehr gerät Christian in Bedrängnis zwischen Tante Juli, die das Beste für ihn will, und dem Vater, von dem er sich emotional nicht lösen kann. Wenn sein Vater (Leonard Kunz) ihn mit in die Kneipe nimmt, um den 1. FCK zu feiern, ist Christian (Camille Loup Moltzen, im Vordergrund) glücklich. Bild in Detailansicht öffnen

Dabei setzte er sich neu mit den teils traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit in bitterer Armut in den 1990er Jahren auseinander, versöhnte sich mit der alten Heimat Kaiserslautern und mit seinem gewalttätigen Vater.

Neben Baron trifft SWR Kultur den Regisseur Marc Brummund und den Darsteller des 10-jährigen Christian, Camille Loup Moltzen.

Mehr zum Film und Buch

„Ein beglückendes Gefühl“ Aufgewachsen in Armut: „Ein Mann seiner Klasse“ von Christian Baron wurde verfilmt

Der Vater gewalttätig und alkoholkrank, die Mutter depressiv: Der autobiografische Roman des Kaiserslauterer Autors ist verfilmt worden. „Ein wirklich gutes Kunstwerk“, lobt Baron in SWR Kultur.

SWR Kultur am Morgen SWR Kultur

Kaiserslautern

Buch des Kaiserslauterer Autors Christian Baron auf der Bühne Theaterpremiere des Stücks „Ein Mann seiner Klasse“

Theaterpremiere des Stücks „Ein Mann seiner Klasse“

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Kaiserslautern/München

Interview zur Filmpremiere "Ein Mann seiner Klasse" auf dem Filmfest in München - Interview mit Lauterer Autor

Auf dem Filmfest in München hatte jetzt die Verfilmung des autobiographischen Buches "Ein Mann seiner Klasse" Premiere. Ein Gespräch mit Autor Christian Baron aus Kaiserslautern.

Mehr zu Christian Baron

Gespräch Christian Baron: „Soziale Ungleichheit hat mich schon immer aufgeregt“

"Ein Mann seiner Klasse". Heißt der Roman, den Christian Baron über seinen Vater schrieb. Vor allem über seine eigene Kindheit in Kaiserslautern. Was es bedeutet, in Armut aufzuwachsen. Deshalb diskriminiert zu werden. Und in einem reichen Land von Behörden quasi keine Hilfe zu bekommen.

Gespräch SWR Kultur

Kaiserslautern

Autoren aus der Pfalz-Metropole Literatur-Hotspot Kaiserslautern: Die Stadt von Christian Baron, Arno Frank und Tijan Sila

Arno Frank, Tijan Sila und Christian Baron: Drei Autoren aus Kaiserslautern machen die pfälzische Provinz gerade zum literarischen Hotspot.

Buchkritik Herausgeber: Christian Baron, Maria Barankow – Klasse und Kampf

Die Klassenfrage ist wieder da, auch in der Literatur. Das zeigt neben neueren Romane diese Anthologie: Autorinnen und Autoren erzählen von ihrer Herkunft, von Klassenunterschieden und den Schwierigkeiten, in einem Literaturbetrieb anzukommen, der von der Mittelschicht geprägt ist. Aktuell und hochpolitisch!
Rezension von Ulrich Rüdenauer.
Claassen Verlag, 224 Seiten, 20 Euro
ISBN: 9783546100250

SWR2 lesenswert Magazin SWR2

Stand
Autor/in
Henriette von Hellborn