In seinem 2003 erschienenen "Buch der von Neil Young Getöteten" dreht Navid Kermani Neil Young und Ibn-el-Arabi, islamischen Sufismus und Adorno, Lyrics und Koran durch den Fleischwolf seiner Intelligenz. Ein hinreißendes Buch.
17 Jahre sind seitdem vergangen. Die Tochter, von der das Buch auch handelt, ist groß geworden, Freunde sind gestorben. Neil Young spielt noch immer Konzerte mit Crazy Horse. Und Navid Kermani reist ihnen mit seiner Tochter hinterher.
Und dann geschieht in Lucca, Italien, als die Band sich kurz nach Ende des Konzertes verbeugt, etwas sehr Seltsames …
SWR2 Zeitgenossen Navid Kermani, Autor und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels
Der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani ist ein ungewöhnlicher Autor in Deutschland. 1967 als Sohn iranischer Einwanderer in Siegen geboren, lebt und schreibt er heute in Köln. Sein tiefer Sinn für die "Schönheit des Koran" steht im Widerspruch zum islamkritischen Zeitgeist, seine intensive Beschäftigung mit dem christlichen Glauben passt nicht so recht in den aktuellen Kulturbetrieb. Dennoch ist Kermani überaus erfolgreich: Als Romanautor, Essayist, Reporter in Krisengebieten und auch als Festredner im Bundestag. Im Oktober 2015 wurde Navid Kermani in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.