Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine „Revolution“: weniger und dafür bessere Kliniken. Konkret heißt das, dass nicht mehr jede kleine Klinik alles machen darf, z.B. bestimmte Krebsoperationen durchführen. In der Praxis heißt das aber auch: Hunderte kleine Krankenhäuser müssen wohl schließen oder werden zu ambulant-stationären Versorgungszentren umgebaut.
Weniger, dafür aber modernere Krankenhäuser
Unterstützung erhält Lauterbach von zahlreichen Wissenschaftler:innen, die sagen: So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Die deutsche Krankenhausstruktur ist mehr als 100 Jahre alt und passt nicht mehr zur modernen, spezialisierten Medizin. Doch die Deutschen lieben ihr kleines Krankenhaus vor Ort und bezahlen diese Vorliebe nicht selten mit dem Leben. Ob Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs: Studien zeigen, dass in großen spezialisierten Kliniken die Überlebenschancen besser sind als im Krankenhaus um die Ecke.
Zentralisierung der Krankenhausstrukturen
Dennoch machen zahlreiche Interessengruppen gegen die „Revolution“ mobil: Die Länder pochen auf ihre Planungshoheit, prüfen Klagen, fordern Ausnahmeregelungen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft propagiert die „Alarmstufe rot“, will erst mehr Geld, dann die Reform. Bürgerinitiativen kämpfen um jedes Bett. Überall im Land formieren sich Bündnisse gegen Klinikschließungen. Landrät:innen, Bürgermeister:innen und Bundestagsabgeordnete demonstrieren zusammen mit Klinikpersonal und verdi-Aktivist:innen.
Widerstände gegen die Gesundheitsreform
Wie begründet sind die Ängste? Ist es am Ende vor allem ein Streit um Geld? Was wird von Lauterbachs „Revolution“ am Ende übrig bleiben? Und was bedeutet das für Millionen von Patientinnen und Patienten? Diesen Fragen geht das ARD Radiofeature nach.
(Produktion: WDR 2024)
Zukunft für Heilbronn, Bad Friedrichshall und Löwenstein Krankenhausreform: Warum für SLK-Kliniken in Heilbronn keine Revolution kommt
Die Bundes- und die Landesregierung wollen die Krankenhausreform voranbringen. Dabei sollen Fachbereiche konzentriert werden. Die SLK-Kliniken fürchten keine Einschnitte.