im Gespräch mit Herbert Spaich
Weil er im Frankfurter Vorort Praunheim aufgewachsen ist, nennt sich Holger Mischwitzki seit Ende der 1960er-Jahre "Rosa von Praunheim". Als Homosexualität nach dem NS-Paragrafen 175 noch ein Straftatbestand war, protestierte der junge Künstler dagegen mit seinem Pseudonym. Bis heute ist er unter diesem Namen einer der produktivsten und engagiertesten deutschen Filmemacher - auch noch mit über 70!
Seit er 1972 mit seiner Agitprop-Kollage "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt" die ARD das Fürchten lehrte, hat Rosa von Praunheim mit Filmen und spektakulären Medien-Aktionen entscheidend zur Entkriminalisierung der Homosexualität und schließlich zur Abschaffung des Paragraphen 175 beigetragen. Gleichzeitig ist er seinem unverwechselbaren filmischen Stil treu geblieben. Für das Eine wie für das Andere ist Rosa von Praunheim mehrfach ausgezeichnet worden!