Im Polka-Takt durchs luxemburgische Echternach: Dort fand am Dienstag die traditionelle Springprozession statt. Schon an Pfingstsonntag sind Pilger aus Waxweiler zu Fuß gestartet.
Drei Schritte vor, zwei zurück: Hartnäckig hält sich diese Legende über die Echternacher Springprozession. Wenn es um mühevolle Entscheidungen oder nur langsam vorwärts geht, dann ist oft davon die Rede, dass es wie bei der Echternacher Springprozession sei.
In Wirklichkeit aber springen die Pilger im Polka-Takt seitwärts durch die Straßen der luxemburgischen Grenzstadt: Zwei Schritte nach links und zwei Schritte nach rechts, begleitet von Musikgruppen.
Gruppe aus Waxweiler führt Prozession an
Rund 10.000 Pilger haben sich in diesem Jahr auf den Weg zur Basilika in Echternach gemacht. Angeführt wird die Prozession traditionell von einer Gruppe aus dem Eifeldorf Waxweiler. Sie gehen die 40 Kilometer bis zur luxemburgischen Kleinstadt zu Fuß. Auch viele Jugendliche aus dem Bistum Trier pilgern schon seit Jahrzehnten zu Fuß über Nacht aus verschiedenen Orten zur Springprozession. Insgesamt sind heute 35 Pilgergruppen in Echternach dabei.
Ziel der Wallfahrt ist das Grab des Heiligen Willibrord (658-739) in der Krypta der Echternacher Basilika. Er hatte das Kloster Echternach gegründet.
Bischof Ackermann springt mit
Gesprungen wurde diesmal auch für den Frieden in der Ukraine und den synodalen Weg der Katholischen Kirche, sagte der Erzbischof von Luxemburg bei seiner Ansprache zu Beginn der Prozession.
Unter den rund 10.000 Teilnehmenden waren auch Bischöfe aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Wie in fast jedem Jahr war auch der Trierer Bischof Ackermann in Echternach dabei. Auch er hat sich unter die Pilger gemischt und ist mitgesprungen.
Die Prozession am Dienstag nach Pfingsten gilt als wichtiger Bestandteil der nationalen, religiösen und kulturellen Identität Luxemburgs. Sie gehört zum Immateriellen Welterbe der UNESCO.