Brauchtum an Fastnachtsdienstag

Schärensprung: Die Hexen sprangen wieder durch Trier-Biewer

Stand

In Biewer feierten die "Biewener Hoahnen" am Dienstag mit dem Schärensprung den Abschluss der Fastnachtstage. Der uralte Brauch zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.

Um 14:11 Uhr war es soweit und die kostümierten Narren in Biewer nahmen sich an die Hände, um gemeinsam zur traditionellen Schärenmusik in Schlangenlinien durch die Straßen zu springen. Jeder, der mag, war eingeladen mitzumachen und so das Ende der Fastnachtszeit gemeinsam mit dem ausrichtenden Verein für Heimatpflege, den "Biewener Hoahnen", zu feiern.

Dieses Jahr waren etwa 50 Springer dabei. Beim gesamten Umzug waren 450 Teilnehmer am Start.

Schärensprung Biewer - Stadtteil Trier
Die Reihe der Schärenspringer in Trier-Biewer. Seit 1952 gibt es den Brauch. Bild in Detailansicht öffnen

Brauchtumspflege am Fastnachtsdienstag

Für den Verein hat das karnevalistische Spektakel eine lange Tradition. Seit 1952 organisieren die Mitglieder den Schärensprung und locken damit regelmäßig Tausende begeisterte Zuschauer zum Abschluss der närrischen Tage in den Trierer Stadtteil.

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Geister des Winters werden vertrieben

Wie sich der Brauch genau entwickelt habe, sei bislang unklar, wie Martina Stadler, die Vorsitzendes des Vereins, erzählt. So wird vermutet, dass der Schärensprung einen keltischen Ursprung hat und damit die Geister des Winters vertrieben werden sollen.

Eine wichtige Rolle bei dem Tanzreigen übernehmen die bunt verkleideten Hexen. Mit großen Reisigbesen gerüstet ziehen sie tanzend durch die Straßen, um die Geister des Winters aus den Häusern von Biewer zu kehren.

Traditionell laufen auch in diesem Jahr die Hexen in Biewer an erster Stelle.
Traditionell laufen auch in diesem Jahr die Hexen in Biewer an erster Stelle.

Motivwagen und Garden sind auch dabei

Ihnen folgt dann die Narrenkette, die gemeinsam im Polka-Rhytmus durchs ganze Dorf hüpft. Für die passende musikalische Begleitung sorgt der Biewerer Musikverein mit traditionellen Fastnachtsliedern wie "Kickericki Marie". Ein weiterer fester Bestandteil ist der Festumzug, der dem Hexen-Spektakel folgt.

Dazu gehören mehrere Motivwagen, Garden und kostümierte Fußgruppen von Vereinen aus den umliegenden Orten wie Trier-Ehrang oder Pfalzel, die munter Süßigkeiten an die Zuschauer verteilen. In diesem Jahr waren 29 Gruppen am Start.

"Die Teilnehmerzahl ist noch überschaubar. Aber ehrlich gesagt war es auch nicht anders zu erwarten, dass die Leute sich jetzt groß in Kostüme schmeißen."

Wie viele Narren beim Schärensprung mitmachen sei immer schwer zu sagen, so Martina Stadler. Jeder, der möchte, kann sich spontan der Kette am Dienstagnachmittag am Startpunkt in der Biewerer Straße anschließen. Außerdem spiele das Wetter auch immer eine Rolle.

Und wer sich nicht an die Menschenkette hängen möchte, beobachtet das bunte Treiben lieber vom Straßenrand aus. In diesem Jahr rechneten die Verantwortlichen mit etwa 5.000 Zuschauern. Man freue sich, nach der coronabedingten Pause wieder durchstarten zu können und auf viele begeisterte Narren, so die 1. Vorsitzende.

Neue Schärenanführer haben Premiere

Für den Verein ist es ein besonderes Jahr, denn im Team steht ein Amtswechsel auf dem Plan. Nach 25 Jahren als Anführer des Schärensprungs reicht Volker Casel den "Wuppdus", das traditionelle Maskottchen des Vereins, weiter. Die offizielle Übergabe an seine Nachfolger, Anne und Werner Brinkmann, gab es bereits vergangenen Samstag bei der Kappensitzung. Am Dienstag führten sie dann zum ersten Mal den Schärenumzug an.

Die Mitglieder des Vereins für Heimatpflege Biewener Hoahnen springen auch mit und halten sich an den Händen.
Für das Prinzenpaar Prinz Winni II. von Feuer und Flamme und Prinzessin Anita von Herzblut und Mut ist es bereits das zweite Amtsjahr.

Prinzenpaar gibt sich die Ehre

Wer beim Fastnachtsumzug auch nicht fehlen darf, ist das Prinzenpaar der "Biewener Hoahnen", Prinz Winni II. von Feuer und Flamme und Prinzessin Anita von Herzblut und Mut.

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