Tourismus und Klimawandel

Nachhaltiger Urlaub an der Mosel beliebt

Stand
Autor/in
Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach

Reisen ohne die Umwelt zu belasten. Biowinzer Jan Matthias Klein vom Staffelter Hof in Kröv sieht darin die Zukunft und investiert in entsprechende Angebote.

Jan Matthias Klein schaut sich einen Olivenbaum an. Es ist einer von 20, den der Biowinzer vor einem Jahr in seinem Weinberg gepflanzt hat. Die Olivenbäume sind erst der Anfang: Der Biowinzer plant in seinem Wingert ein Biotop. Er will Büsche und Bäume zwischen den Reben pflanzen, die Kulturen vermischen und die Pflanzenvielfalt im Weinberg steigern.

Gäste werden über Weinbau informiert

Die Gäste von Jan Matthias Klein sollen ebenfalls etwas davon haben, sagt er. "Es wird auch die Möglichkeit bestehen, dass Leute mitmachen können, beispielsweise bei Pflanzaktionen oder sie können einfach eine Baumpatenschaft erlangen für einen Obstbaum, von dem sie dann gemeinsam mit ihrer Familie das Obst ernten können."

Der Winzer ist sich sicher, dass durch diese Erfahrungen die Menschen ein anderes Bewusstsein für die Natur bekommen.

Biowinzer Jan Matthias Klein aus Kröv
Biowinzer Jan Matthias Klein plant in seinem Weinberg ein Biotop, in dem er seine Gäste unter anderem mit Infotafeln aufklären möchte.

Winzer setzt auf erneuerbare Energien

Jan Matthias Klein vermietet derzeit sieben Ferienwohnungen an Gäste - auch hier legt der Winzer Wert auf Nachhaltigkeit. Das warme Wasser und der Strom für die Unterkünfte werden zu einem großen Teil aus erneuerbaren Energien erzeugt.

Der Kröver Biowinzer merkt, wie diese Dinge auch seinen Gästen immer wichtiger werden. "Ich glaube, es hilft, dass man mittlerweile merkt, dass sich das Klima wirklich ändert. Ich glaube, da ist dann auch ein größeres Bewusstsein generell für das Thema da."

Tourismusforscher: Nachhaltig Reisende achten nicht nur auf die Natur

Nachhaltig Reisende essen bei einem lokalen Restaurant, tanken bei einem lokalen Unternehmen. Das heißt, sie machen alles, was möglich ist, damit die Gelder in der Region bleiben.

Tourismusforscher Dirk Reiser von der Hochschule Rhein-Waal in Kleve sieht im Trend zu nachhaltigen Reisen auch eine Chance für die jeweiligen Regionen. Denn Menschen, die nachhaltiger reisen wollen, achten nicht nur auf die Natur, sondern auch auf das Umfeld.

"Nachhaltig Reisende essen bei einem lokalen Restaurant, tanken bei einem lokalen Unternehmen. Das heißt, sie machen alles, was möglich ist, damit die Gelder in der Region bleiben", sagt Reiser. Die Mosel sei für Touristen, die nachhaltig Reisen wollen, ein gutes Ziel. Restaurants und Geschäfte seien gut und schnell zu erreichen, so der Forscher.

Mosellandtouristik: Regionale Produkte beliebt

Die Mosellandtouristik in Bernkastel-Kues stellt ebenfalls fest, dass die Touristen, die an die Mosel kommen, sich immer mehr für regionale Produkte interessieren. Die Gäste zeigten bereits bei der Buchung großes Interesse an Produkten, die vor Ort hergestellt werden. Daneben würden auch viele Betriebe mit den Herstellern kooperieren und ihren Gästen die regionalen Produkte wie beispielsweise Wein ebenfalls anbieten.

Biowinzer Klein will weiter investieren

Biowinzer Jan Matthias Klein aus Kröv
Biowinzer Jan Matthias Klein setzt auf nachhaltigen Tourismus.

Biowinzer Jan Matthias Klein findet diese Entwicklung gut. Er blickt optimistisch in die Zukunft. "Ich glaube, dass viel mehr umweltbewusste Leute an die Mosel kommen werden, die bereit sind, viel mehr Geld auszugeben. Dann kann man denen natürlich auch etwas anderes anbieten."

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Von Stephanie Eichler

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