Keine Buckel mehr im Fahrradweg an der Mosel und die Möglichkeit, in den Zug umzusteigen. Das will die Stadt Trier mit Geld vom Bund machen.
Am westlichen Brückenkopf der Trierer Römerbrücke an der Mosel soll in den nächsten Jahren ein sogenannter "Mobilitätshub" entstehen. Mit dem Fahrrad zum Haltepunkt der Bahn an der Strecke Wittlich-Luxemburg und dann weiter mit dem Zug. Unkompliziert und sicher soll es werden, verschiedene klimafreundliche Verkehrsmittel wie Fahrrad und Bahn zu kombinieren. Es soll Abstellplätze für Fahrräder geben und gute Radwege bis zu den Haltepunkten in Trier-West, Pallien, an der Trierer Hafenstraße, in Euren und Zewen. Der Bund fördert die Sanierung des Trierer Moselradwegs mit fast 2,1 Millionen Euro.
Der Moselradweg, der nicht nur für Trierer, sondern auch für Urlauber an der Mosel wichtig ist, wirkt in seinem aktuellen Zustand alles andere als einladend für Fahrradfahrer. Der Asphalt ist fast überall von Rissen und tiefen Löchern unterbrochen. Es gibt große Hubbel und Baumwurzeln drücken sich durch. In der Freizeit mag das noch teilweise als kleines Abenteuer durchgehen. Doch will man mehr Menschen dazu bringen, das Auto stehen zu lassen und aufs Fahrrad umzusteigen, um zur Arbeit zu fahren oder auch nur zum zukünftigen Haltepunkt der Bahn an der Trierer Weststrecke, dann ist eine Sanierung des Moselradwegs dringend notwendig.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist nach Trier gekommen, um den Förderbescheid zu überreichen. Fast 2,1 Millionen Euro bekommt Trier für die Sanierung des Moselradwegs. In der Trierer Stabsstelle für Klima- und Umweltschutz am Brückenkopf der Römerbrücke spricht er davon, wie wichtig das Fahrrad als Verkehrsmittel ist. Ungewohnte Töne eines Ministers, dessen Partei beim Thema Tempolimit auf Autobahnen alles andere als kompromissbereit ist. In Trier spricht sich Wissing für sichere Radwege und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs aus. Mit dem 49 Euro Ticket solle es gerade auf dem Land besser möglich sein, verschiedene Transportmittel zu kombinieren, zum Beispiel für Pendler auf dem Weg zur Arbeit.
Man könne auf dem Land mit dem Auto zum Bahnhof fahren und dort auf die Bahn umsteigen. Am Trierer Moselufer solle es einfach und sicher sein, mit dem Fahrrad zu den Haltepunkten der Bahn zu fahren, das Fahrrad sicher abzustellen und dann mit der Bahn weiterzufahren. Man könne nur nutzen, was es gebe, sagte Wissing. Deshalb sei es dringend notwendig, die Infrastruktur für klimafreundliche Verkehrsmittel auszubauen. Gerade sprach er von der Bedeutung sogenannter Mobilitätshubs, also Knotenpunkten, an denen Radwege und Bahnhaltepunkte zusammenkommen, da betraten drei junge Klimaaktivisten den Raum.
Die Klimaaktivisten skandierten ihren Wunsch nach autofreien Städten und entrollten ein Transparent gegen den Moselaufstieg. Bundesverkehrsminister Wissing hätte gerne mit den drei jungen Aktivisten geredet, doch sie ließen ihn nicht zu Wort kommen. An einem echten Gespräch mit ihm waren sie offenbar nicht interessiert. Schließlich ging der Minister begleitet von Triers Baudezernent Ludwig (CDU) und der rheinland-pfälzischen Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) zum Fototermin an den Moselradweg.
Elf Kilometer Moselradweg sollen saniert werden
Das Geld für die Sanierung des Moselradwegs in Trier kommt aus dem Programm Radnetz Deutschland. Auf den Moselradweg kommt eine neue Asphaltschicht. Das ist auch notwendig, denn an vielen Stellen haben sich Baumwurzeln durchgedrückt, gibt es Löcher und Risse im Asphalt. Dort wo der Moselradweg einen Pflasterbelag hat, soll er reguliert werden. Der erste Abschnitt am östlichen Moselradweg zwischen der Konrad-Adenauer-Brücke und der Kaiser-Wilhelm-Brücke soll schon in diesem Frühjahr und Sommer saniert werden. Insgesamt soll der Trierer Moselradweg von Trier-West bis Trier-Ehrang bis zum Frühjahr/Sommer 2024 saniert sein.
Mit dem Fahrrad zur Bahn, ob als Pendler auf dem Weg zur Arbeit oder als Urlauber auf dem Moselradweg - die Pläne mit der Trierer Weststrecke der Bahn fördert das Land. Hier sollen Fahrradfahrer eine ideale Infrastruktur finden. Abstellplätze, bei denen man nicht fürchten muss, dass das teure E-Bike gestohlen wird, während man selbst weiter mit dem Zug zum Ziel fährt. Trier gehört zu den 50 Städten in Rheinland-Pfalz, die sich der Arbeitsgemeinschaft "fahrradfreundliche Kommune" angeschlossen haben. Am Trierer Moselufer ist jetzt der erste Schritt in die Wege geleitet.