Für den Stadtrat Trier liegt das vorläufige Endergebnis vor. Demnach hat das bisherige Ampelbündnis keine Mehrheit mehr. So kommentieren die Parteien das Wahlergebnis.
Nach dem vorläufigen Endergebnis kommt die CDU in Trier auf 25,8 Prozent, gefolgt von der SPD mit 22,8 Prozent der Stimmen. Die Grünen haben nur noch 20,3 Prozent. Die AfD liegt bei 9,4 Prozent, dahinter die Linke mit 5 Prozent. Ebenfalls im Stadtrat vertreten: FDP (4,5 Prozent), UBT (3,9 Prozent), Freie Wähler (3,8 Prozent) und Die PARTEI (3,2 Prozent).
Europa- und Kommunalwahl 2024 Die Wahlen 2024 in der Region Trier
Zwei Tage nach den Kommunalwahlen sind alle Stimmen ausgezählt. In diesem Liveticker sind alle Ergebnisse und Reakionen aus der Region.
Ampelparteien verlieren Ratsmehrheit knapp
Für die Sitzverteilung im neuen Stadtrat heißt das: Die CDU ist mit 15 Mandaten wieder stärkste Fraktion. Die SPD kommt auf 13 Sitze. Die Grünen, die bei der Kommunalwahl 2019 mit 15 Mandaten größte Fraktion wurden, schrumpfen auf 11 Mandate. Damit kommt das Ampelbündnis aus SPD, Grünen und FDP auf 27 Sitze - und verliert damit die Ratsmehrheit knapp.
Die weitere Sitzverteilung: Nach jetzigem Stand kommt die AfD auf 5 Mandate und die Linke auf 3. Jeweils 2 Sitze gehen an die Freien Wähler, UBT und die PARTEI.
Thomas Marx, der Spitzenkandidat der Trierer CDU, freut sich, dass die CDU wieder stärkste Fraktion im Trierer Stadtrat ist. Das sei das erklärte Ziel gewesen. Nun spiele man nach Jahren wieder eine aktivere Rolle im Rat. "Die Trierer Ampel hat keine Mehrheit mehr. Jetzt geht es darum, in den nächsten Wochen zu schauen, was wie möglich sein wird", sagte Marx dem SWR in einer ersten Reaktion.
Man werde Gespräche mit anderen Fraktionen führen. Mit wem eine mögliche Zusammenarbeit in Frage komme, stehe noch aus und bleibe abzuwarten. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließe er aus, so Marx.
Vorläufiges amtliches Endergebnis CDU auch bei der Kommunalwahl in RLP deutlich vorne
Die CDU hat die Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz mit klarem Abstand gewonnen. Die SPD ist weiter zweitstärkste Kraft. AfD und Freie Wähler verzeichnen deutliche Zugewinne.
SPD, Grüne und FDP offen für Gespräche
Wie es genau weiter gehe, werde sich in den kommenden Wochen zeigen, so Sven Teuber, Fraktionschef der SPD in Trier. Man sei offen für alle demokratischen Parteien. Er freue sich vor allem darüber, dass die SPD im Vergleich zu den Kommunalwahlen 2019 noch einen Sitz dazu gewinnen konnte. Die SPD sei zweitstärkste Fraktion im Stadtrat und das zeige, dass die Menschen in der Region mit der Stadtratspolitik zufrieden sind.
Für die Grünen sind die Ampelparteien "der erste Ansprechpartner", so Michael Lichter, Vorstandssprecher der Trierer Grünen. Auch wenn die Grünen Platz eins gegen Rang drei tauschen und vier Sitze verlieren, sei das Ergebnis insgesamt positiv. Wie die Zusammenarbeit nun im Stadtrat aussehen werde, bleibe abzuwarten. So sei man auch offen für andere Gespräche.
Ähnlich äußerte sich Tobias Schneider von der FDP im Gespräch mit dem SWR. Der erste Ansprechpartner seien die Ampelparteien, so Schneider. Man sei aber auch offen für Gespräche mit den anderen demokratischen Parteien.
Neues Angebot des SWR Studios Trier Nachrichten aus der Region Trier jetzt auf WhatsApp lesen
Das SWR Studio Trier ist jetzt auch auf dem Messenger-Dienst WhatsApp aktiv. Dort finden Sie regionale Nachrichten von Mosel und Saar, aus der Eifel, Hunsrück und Hochwald.
Daniel Klingelmeier von den Freien Wählern wundert sich, dass die Ampelparteien in Trier - entgegen dem Bundestrend - doch so stark abgeschnitten haben. Er habe in den vergangenen Monaten während des Wahlkampfs sehr viel Unzufriedenheit bei den Bürgern über die aktuelle Politik gehört. Die Freien Wähler seien bereit, mit demokratischen Parteien zusammenzuarbeiten. Mit der AfD werde es keine Zusammenarbeit geben.
Sehr zufrieden mit dem vorläufigen Endergebnis der Kommunalwahl in der Stadt Trier zeigt sich Michael Frisch von der AfD. Die Partei kommt auf fünf Sitze, gewinnt ein Mandat hinzu. Diese gestärkte Position wolle man für Verhandlungen über mögliche Kooperationen nutzen. So wolle die AfD jede Zusammenarbeit unterstützen, die im Sinne der Bürger "vernünftig" sei.
Von einem "stabilen Ergebnis" spricht Marc-Bernhard Gleißner von der Partei Die Linke. Für die anstehenden Gespräche könne man sich vor allem eine Zusammenarbeit mit den Grünen vorstellen. Mit 3 Sitzen im neuen Stadtrat verliert die Linke ein Mandat.
Betrübt war die Stimmung bei Christian Schenk von der UBT (Unabhängige Bürgervertretung Trier e.V.). Mit 3,9 Prozent der Stimmen schafft es die Partei auf zwei Sitze - muss einen abgeben. Die UBT habe ihr Wahlziel verfehlt. Man habe gehofft, drei Sitze halten zu können. Der kommunale Wahlkampf sei "überschattet" worden von der Europawahl.
"Uns ist jede Partei als Steigbügelhalter recht, außer die AfD, CDU, Grüne, SPD, FDP, Linke, Freien Wähler und die UBT", heißt es in einer Stellungnahme von "Die PARTEI".
IT-Probleme sorgten für Verzögerung bei Wahlergebnis
Am Montagabend fehlte noch das Ergebnis aus einem der insgesamt 109 Stimmbezirke der Stadt Trier. Das Problem lag aber nicht bei der Stadt Trier, so Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD).
Aufgrund eines technischen Defekts seien die Daten über Stunden nicht beim Landeswahlleiter in Mainz angekommen.
Die Kommunal- und Europawahl in Rheinland-Pfalz Ticker zum Nachlesen: Vorläufiges amtliches Endergebnis, Kumulieren spült Kandidaten nach oben
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis ist auch bei der Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz die CDU stärkste Kraft geworden. Auch bei der Europawahl liegt die Union vorn.