Nach dem Erdrutsch in Kasel im Kreis Trier-Saarburg, durch den zwei Bewohner in ihrem Haus eingeschlossen waren, werden Experten das Gebäude überprüfen.
Nach einem Erdrutsch gegen ein Haus in Kasel können die Bewohner Janien und John Walhout bis auf Weiteres nicht in das Gebäude zurückkehren. Neben einer Prüfung der Statik soll nun auch ein geologisches Gutachten vom Hang angefertigt werden, wie die Kreisverwaltung Trier-Saarburg am Dienstag mitteilte.
Der Abschluss der Prüfungen könne noch Wochen dauern. Das Gelände wurde abgesperrt.
Für die Walhouts, die in dem Haus am Ortseingang von Kasel lebten, ist das Ganze immer noch wie ein Albtraum. Den Moment, als sie gegen 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag unsanft aus dem Schlaf gerissen wurden, werden sie vermutlich nie vergessen.
"Wir sind aufgewacht von einem schrecklichen Beben vor dem Haus, als ob die Welt untergeht", berichtet Janine Walhout. Das Poltern und Krachen, vor allem an der Rückseite des Hauses, habe mehrere Minuten gedauert, dann sei es still gewesen.
Starke Regenfälle als Ursache
Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage war der Waldboden am Hang hinter ihrem Haus so aufgeweicht, dass er dem Gewicht der Bäume und des Gesteins nicht mehr standhalten konnte. Die Feuerwehr schätzt, dass sich 100 Kubikmeter Erde in Bewegung gesetzt hatten. Die hintere Außenwand des Hauses sei fast komplett von Erde und Schlamm zugeschüttet worden.
Die Erde hatte nicht nur den kompletten Eingangsbereich des Hauses verschlossen, sondern auch eine Gasleitung des außen liegenden Gastankes abgerissen, erzählt Dominik Longen, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kasel.
Rettung durchs Fenster
Das Ehepaar musste von der Feuerwehr durch das Fenster aus dem Haus gerettet werden, dann konnten beschädigte Strom-und Gasleitungen gesichert werden.
Viel mitnehmen konnten Janien und John Walhout nicht. Zwar hätten sie Laptops, ein paar persönliche Dokumente und wenige Kleidungsstücke retten können, im Prinzip stünden sie nun aber vor dem Nichts, sagt Janien Walhout.
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Glück im Unglück
Zwar seien sie froh, dass sie bis auf eine kleine Verletzung am Fuß körperlich nahezu unversehrt aus dem Haus gekommen seien, aber das Erlebte belaste sie stark. Dazu käme eine große Unsicherheit. "Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht."
Die Nacht zum Montag habe das Ehepaar beim befreundeten Vermieter des Haues verbracht. Sie sei dankbar, dass sie dort so herzlich aufgenommen worden sei. Doch wo sie in den kommenden Wochen wohnen, sei vorerst unklar.
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Im Juni sollte große Hochzeit stattfinden
Erst im Dezember war das Paar in das frisch renovierte Haus eingezogen, berichtet Janien Walhout. Gemeinsam wollten die beiden dort ein neues Leben beginnen. Ostern wollten sie dort gemeinsam mit ihren Kindern verbringen. Im Juni sollte dann die große Hochzeit des Paares stattfinden. 2021 hatten sie wegen der Corona-Pandemie standesamtlich und im kleinen Rahmen gefeiert - nun sollte eine große Party folgen.
Ihr Hochzeitskleid musste sie im Haus zurücklassen. Ob sie es im Sommer tragen wird und die Feier stattfinden wird, weiß Janien Walhout vorerst nicht. Sie hofft nun, dass sie schnell eine Unterkunft finden, um zumindest das Osterfest gemeinsam mit ihrer Familie verbringen zu können. "Gemeinsam mit der Familie Zeit zu verbringen, das ist jetzt das Wichtigste".
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