Eine Frau in Bitburg wollte ihre Hecke vor Wühlmäusen schützen. Am Ende rückte der Gefahrenstoffzug der Feuerwehr an und 19 Menschen mussten vorsorglich ins Krankenhaus.
Der Anruf ging am Dienstagabend kurz nach 21:30 Uhr bei der Rettungsleitstelle ein. Ein vermeintlicher Brand einer Hecke in einem Bitburger Stadtteil wurde von einer Frau gemeldet.
Die anrückenden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei stellten vor Ort eine starke Rauchentwicklung im Bereich der Hecke fest. Gleichzeitig nahmen sie einen stark beißenden, für Feuer atypischen Geruch wahr. Ein offenes Feuer konnte aber nicht ausgemacht werden.
Die Frau teilte daraufhin mit, unlängst ein chemisches Mittel zur Bekämpfung von Wühlmäusen, das stark auf Wasserkontakt reagiere, unter ihrer Hecke ausgebracht zu haben.
Gefahrstoffzug der Feuerwehr alarmiert
Am Dienstag habe sie ihre Hecke gewässert. Daraufhin habe es sogleich stark zu rauchen begonnen, weshalb sie einen Feuerausbruch vermutete.
Unmittelbar darauf sperrten die Einsatzkräfte den Gefahrenbereich weiträumig ab und alarmierten die Schnelleinsatzgruppe sowie den Gefahrstoffzug der Feuerwehr des Eifelkreises Bitburg-Prüm, um die weitere Intervention zu übernehmen.
19 Menschen vorsorglich ins Krankenhaus
Aufgrund der Vorschriften bei solchen Fällen wurden Rettungsdienste und ein Notarzt zur vorsorglichen Behandlung der Personen, die in Kontakt mit dem Rauch kamen und diesen inhalierten, verständigt.
In der Folge wurden 19 Menschen zur vorsorglichen Beobachtung eventueller gesundheitlicher Reaktionen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Bis zum frühen heutigen Morgen hätten diese keine Vergiftungssymptome gezeigt, teilte die Polizei mit.
Kein Nachweis von gefährlichen Stoffen
In der Nacht wurde noch eine Giftstoffmessung durch den Gefahrstoffzug durchgeführt. Dabei wurden keinerlei gefährdungsrelevanten Stoffe mehr nachgewiesen, heißt es von der Polizei.
Über die Freigabe des Einsatzortes wird im Laufe des Tages entschieden. Im Einsatz befanden sich ca. 50 Angehörige der Feuerwehr einschließlich der Schnelleinsatzgruppe und des Gefahrstoffzugs, zehn Rettungskräfte, ein Notarzt und zwei Polizeibeamte.
Bei Fahrlässigkeit muss Frau zahlen
Welche Art von Mittel die Frau gegen die Wühlmäuse unter ihrer Hecke eingesetzt hatte, konnte die Polizei am Mittwoch noch nicht sagen. Die Ermittlungen laufen aber. Sollte sich herausstellen, dass der Vorfall als fahrlässige Brandstiftung eingestuft werden kann, könnten auf die Verursacherin des Einsatzes erhebliche Kosten zukommen.