Wie geht es weiter am insolventen Flughafen Hahn? Der neue Investor hat immer noch nicht gezahlt. Jetzt scheint der Insolvenzverwalter genug zu haben.
Der Insolvenzverwalter des Flughafens Hahn hat für kommenden Dienstag zu Gläubigerversammlungen für die Hahn-Gesellschaften eingeladen. Der Termin wurde im Internetportal der Justiz veröffentlicht. Dabei soll es um den Verkauf des Flughafens gehen, der seit mehr als einem halben Jahr stockt.
Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner hat sich bisher nicht geäußert, er wird aber den Käufer SWIFT Conjoy am Dienstag wohl abhaken. Das Unternehmen hatte den Kaufvertrag Mitte vergangenen Jahres unterschrieben, hat aber nach bisherigen Informationen bis jetzt nicht bezahlt.
Zuletzt hatte sich der Insolvenzverwalter zunehmend ungeduldig gezeigt, er sprach von ärgerlichen Verzögerungen. "Wir prüfen weitere Maßnahmen und Alternativen, um schnell Klarheit für den Flughafen Frankfurt-Hahn zu schaffen. Der Flughafenbetrieb wird in vollem Umfang weitergeführt", kündigte Plathner Ende Dezember gegenüber dem SWR an.
Plathner soll auch Gespräche mit den unterlegenen Bietern geführt haben - darunter die Besitzgesellschaft des Nürburgrings mit ihrem russischen Haupteigentümer. Ob der Insolvenzverwalter den Gläubigern am Dienstag auch einen neuen Investor präsentieren wird, ist bislang offen.
Flughafen seit Oktober 2021 in der Insolvenz
Der einstige US-Militärflughafen im Hunsrück mit einer seltenen Nachtfluggenehmigung hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Insolvenzverwalters hat sich die wirtschaftliche Lage des Flughafens aber zuletzt verbessert.
"Es wurde ein ganzes Bündel an Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, die den Flughafen Hahn wieder attraktiver für Airlines und Passagiere machen und es ermöglicht haben, den Geschäftsbetrieb im Rahmen des Insolvenzverfahrens fortzuführen", sagte Plathner im Dezember.