In den Steillagen der Moselweinberge wurden bislang vor allem Hubschrauber eingesetzt, um Pflanzenschutzmittel zu versprühen. Drohnen machen das in Zukunft umweltschonender.
Es summt in den Weinbergen von Bernkastel-Kues. Was sich anhört wie eine Biene, ist eine Weinbergsdrohne. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel hat eingeladen, um zu zeigen, wie Drohnen im Weinberg helfen können.
Der Pilot kann die Drohne selbst steuern oder sie per Autopilot mit einem voreingestellten Programm über den Weinberg fliegen lassen. Mit ihren Düsen verteilt die Drohne dann das Pflanzenschutzmittel auf den Rebstöcken.
Drohnen arbeiten umweltschonender
Die Weinbauexperten sind sich sicher, dass die Drohnen gerade in den typischen Moselsteillagen eine große Hilfe für die Winzer sind, insbesondere beim Verteilen von Pflanzenschutzmitteln, sagt Norbert Müller, der Leiter des DLR Mosel.
"In den steilen Weinbergslagen, die schwer zugänglich sind, bieten Drohnen eine effiziente und praktikable Lösung." Außerdem seien die Drohnen leiser als beispielsweise Hubschrauber und könnten das Pflanzenschutzmittel genauer auf die Reben sprühen. Das schone Pflanzenschutzmittel und Betriebsstoff für den Hubschrauber.
Umweltbehörden würden die Drohne auch deswegen als das Instrument sehen, um überhaupt noch Pflanzenschutzmittel im Weinberg anzuwenden, sagt Müller. "Die Drohne ist damit eine der entscheidenden Lösungen, um überhaupt in Zukunft im Steillagenweinbau Wein produzieren zu können."
Genehmigungsverfahren ist aufwendig
Es gibt jedoch einen Haken. Denn bis die Drohnen fliegen dürfen, müssten viele Genehmigungen eingeholt werden. Gemäß der EU-Drohnenverordnung müssten luftfahrtrechtliche Voraussetzungen erfüllt sein und Sicherheitskonzepte ausgearbeitet werden, sagt DLR-Chef Müller.
"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Drohnen im Weinberg zwar viele Vorteile bietet, jedoch auch mit einem aufwändigen Genehmigungsverfahren und bestimmten Einschränkungen verbunden ist."
DLR-Chef hofft auf schnelle Verbreitung
Norbert Müller hofft, dass sich viele Winzer für die Drohne begeistern können. "Der Winzer kann auch selbst fliegen." Er müsse aber einen entsprechenden Schein machen, so Müller.
Die Anschaffung der Drohne, die momentan mit Zubehör bis zu 40.000 Euro kostet, werde vom DLR Mosel aktuell mit bis zu 40 Prozent gefördert. "Wir wollen die Drohne in die breite Anwendung bringen. Das ist mein Wunsch."