Jubel bei der Trierer Viezbruderschaft: Ihr Lieblingsgetränk ist in die Liste des immateriellen Kulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. Der Verein hatte vor drei Jahren den Antrag gestellt.
Die Trierer Viezbruderschaft ist hellauf begeistert. Vor drei Jahren beantragte sie bei der Landesregierung, den Viez auf die nationale Kulturerbe-Liste zu setzen. Am Mittwoch hat die Deutsche UNESCO-Kommission mitgeteilt, dass der Viez immaterielles Kulturerbe ist.
Als immaterielles Kulturerbe gelten "kulturelle Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weiter vermittelt und dabei stetig neu geschaffen und verändert werden."
Die UNESCO begründet die Aufnahme des Apfelgetränks damit, dass der Anbau des Obstes die Biodiversität und das Bild der Kulturlandschaft im moselfränkischen Sprachraum präge.
"Wir sind froh und stolz, dass es gelungen ist, die UNESCO von der Bedeutung des Viez und den Traditionen sowie der Herstellung zu überzeugen," sagte der Präsident der Trierer Viezbruderschaft, Axel Christmann.
Erhalt der Streuobstwiesen
Die Aufnahme in die Liste sei auch eine Verpflichtung, sich um den Erhalt der Streuobstwiesen zu kümmern und das Wissen über die Produktion und die Geschichte des Apfelweins in der Region weiterzugeben, so die Viezbruderschaft.
Seit Jahren setzt sich der Verein für die Viezkultur in der Region Trier ein. Er veranstaltet alle zwei Jahre das Viezfest auf dem Trierer Domfreihof. Dort können sich regionale Produzenten präsentieren.
Im Sommer wieder Viezfest
Im Sommer können die Viezbrüder und ihre 1.000 Unterstützer, die eine Petition zur Aufnahme in die UNESCO Liste unterzeichnet hatten, ihren Erfolg gemeinsam feiern. Am 24. August soll nämlich das 6. Trierer Viezfest stattfinden.
Jüdisches Erbe in Speyer, Mainz und Worms Weltkulturerbe SchUM-Städte: Eine Würdigung jüdischen Lebens am Rhein
Im Mittelalter bildete der Städtebund zwischen den jüdischen Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz das bedeutendste Zentrum jüdischer Lehre in Europa. 2021 nahm die UNESCO die sogenannten SchUM-Städte in die Liste des Weltkulturerbes auf. Am 1. Februar übergeben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Mainz feierlich die Urkunde.