Wenn die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und darunter liegen, ist der Winterdienst der Straßenmeisterei Hermeskeil auf den Straßen unterwegs. Dabei ist nicht nur Vorsicht wegen des Glatteises geboten, sondern auch Autofahrer sorgen für gefährliche Situationen.
Morgens um zwei Uhr. Draußen ist es kalt, um die minus zwei Grad. Geschneit hat es in Hermeskeil im Hochwald nicht. In der Halle der Masterstraßenmeisterei Hermeskeil brennt schon Licht. Fabian Schmidt ist heute dafür zuständig, die Kontrollfahrt des Winterdienstes durch das Zuständigkeitsgebiet zu machen.
300 Kilometer Straße müssen kontrolliert werden
Schmidt und seine Kollegen sind für insgesamt 300 Kilometer Bundes-, Land- und Kreisstraßen zuständig. Ihr Gebiet erstreckt sich von rund um Hermeskeil, bis nach Nonnweiler im Saarland, sowie bis nach Trier-Ehrang. Bei Schneefall sind sie mit neun Fahrzeugen unterwegs.
An diesem Morgen wird direkt während der Kontrollfahrt auch gestreut. Die Strecke von Fabian Schmidt ist ungefähr 75 Kilometer lang. Dafür braucht er in der Regel je nach Wetterlage zwei bis vier Stunden. Noch ein weiterer Fahrer ist neben Schmidt auf den Straßen unterwegs. Denn es wird nicht nur bei Schnee gestreut, sondern auch vorbeugend, sodass es gar nicht erst richtig glatt wird.
2.000 bis 4.000 Tonnen Salz pro Winter
Die Straßenmeisterei streut nicht nur mit Salz, sondern zusätzlich noch mit einer Natriumcloridlösung - also einer Mischung aus Wasser und Salz. Der Vorteil dieser: Sie haftet besser auf der Straße und wird nicht von den Autos weggeschleudert.
Bevor es losgeht, muss erst einmal die Salz-Wasser-Mischung in den Tank des Unimogs geladen werden, mit dem Schmidt später auf den Straßen unterwegs sein wird. Die kommt aus einer riesigen Anlage und dazugehörigen Tanks, die insgesamt 100.000 Liter fassen.
Das Streusalz kommt aus einer riesigen Halle. Insgesamt lagern hier 3.000 Tonnen Streusalz. Pro Winter brauchen sie rund 2.000 bis 4.000 Tonnen Salz. Das wird von Firmen regelmäßig angeliefert. Auch an diesem Morgen kamen zwei Lkw mit Streusalz, um den Vorrat aufzufüllen.
Wasser auf den Straßen wird zur gefährlichen Eisbahn
Auch wenn es nicht schneit, können die Straßen durch die Minustemperaturen trotzdem zu gefährlichen Eisbahnen werden - auch für die Fahrer des Streuwagens. Besonders an den Stellen, an denen Wasser über die Straße läuft.
Schmidt wird in seinem Unimog die Temperatur des Asphalts angezeigt. Während die Außentemperatur nur minus zwei Grad beträgt, hat der Asphalt eine Temperatur von minus vier Grad. Schmidt hält den Unimog auf einer Straße bei Grimburg an. Es glitzert auf dem Asphalt. Eine spiegelglatte Fahrbahn liegt vor ihm. Langsam setzt er seine Fahrt fort.
Autofahrer teilweise rücksichtslos
Schmidt kann mit seinem Unimog maximal 60 km/h fahren. Wenn er bei Schnee räumen muss, sogar nur 40 km/h. Viele Autofahrer stört das, sagt Schmidt. Oft ließen sich diese dann zu gefährlichen Überholmanöver hinreißen.
Er würde sich freuen, wenn die Autofahrer ein bisschen mehr Rücksicht nehmen würden. Es mache viel mehr Sinn, hinter dem Streufahrzeug zu bleiben, anstatt riskant zu überholen und im schlimmsten Fall im Graben zu landen oder auch andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
Am nächsten Tag geht es wieder von vorne los
Schmidts Arbeitstag endet erst um zwölf Uhr. Bis dahin sind noch viele andere Dinge zu tun - beispielsweise muss das Streuelement am Unimog sauber gemacht werden.
Ist sein Tag zu Ende, hat Schmidt am nächsten Tag Bereitschaft. Sollte es also in der Nacht schneien, muss er raus auf die Straßen und dort für die Sicherheit der Autofahrerinnen und Autofahrer sorgen.