Indischer Ozean statt Mosel. 30 Grad und Sonne statt Schmuddelwetter. Der Trierer Fußballer Jason Thayaparan ist auf einer ungewöhnlichen Fußballreise. Eine Reise in die Heimat seiner Vorfahren.
8.000 Kilometer weit weg von zu Hause wird Jason Thayaparan in den kommenden zwei Wochen dem Ball hinterherjagen. Für den Oberligaspieler von Eintracht Trier beginnt in Sri Lanka ein Fußballmärchen, dass sich bereits vor zwei Jahren anbahnte.
Eintracht-Kicker wird Fußball-Nationalspieler
2022 wurde der Fußballverband Sri Lankas auf ihn aufmerksam. Der Verband will Fußball im Land populärer machen. Also suchte er damals weltweit nach Spielern mit Wurzeln in Sri Lanka, die das Nationalteam verstärken können.
Dabei stieß er auch auf Jason Thayaparan. Er ist zwar in Trier geboren und Deutscher, aber sein Vater stammt aus Sri Lanka. "Als die Einladung zur Nationalmannschaft Sri Lankas kam, dachte ich, das ist ein schlechter Scherz. Ich konnte das kaum glauben", erinnert sich der 28-Jährige, der vor der Eintracht für den SV Konz und den FSV Tarforst aktiv war.
Und so bestand die Möglichkeit, dass Thayaparan neben der deutschen Staatsbürgerschaft auch die von Sri Lanka erhält. Bei einem ersten Treffen der neuen Mannschaft hinterließ er offenbar Eindruck. Das Einbürgerungsverfahren konnte starten.
Seit ein paar Tagen ist Jason Thayaparan Staatsbürger Sri Lankas und kann damit auch offiziell für die Nationalmannschaft spielen. "Wenn ich da auflaufe und sehe, wie stolz mein Papa sein wird, dieses Gefühl kannst du mit keinem Geld der Welt kaufen", freut er sich auf sein erstes Spiel.
Jason Thayaparans Vater wird beim Spiel live auf der Tribüne dabei sein. Vergangenen Sommer ging er in Deutschland in Rente, verließ Trier und lebt seitdem wieder in Sri Lanka.
Erstes Spiel gegen Papua-Neuguinea
Am 22. März wird Jason Thayaparan erstmals im Kader Sri Lankas stehen. Während sich seine Mannschaftskameraden von Eintracht Trier dann auf das nächste Spiel gegen Rot-Weiß Koblenz vorbereiten, spielt der Innenverteidiger gegen Papua-Neuguinea.
Im Moment sei das für ihn alles noch etwas unwirklich, sagt er: "Wenn man 28 Jahre alt ist und in der Oberliga kickt, dann ist das Thema Nationalmannschaft so was von weit weg."
Ein paar Tage nach dem Spiel gegen Papua-Neuguinea steht noch ein Spiel gegen den Bhutan an. Danach geht es zurück nach Deutschland.
Nachwuchs und Freundin warten in Trier
In Trier warten dann seine Freundin Vivian und sein erst sechs Wochen alter Sohn Leano.
Die Sehnsucht nach den beiden sei schon vor dem Abflug gekommen, sagt der frischgebackene Vater. Ende März ist er wieder an der Mosel.
Zurück in Deutschland wartet dann der Fußball-Oberliga Alltag. Cosmos Koblenz und Spielvereinigung Quierschied statt Papua-Neuguinea und Bhutan.
Jason Thayaparan kann damit gut leben. Über den SV Konz und den FSV Tarforst kam er zu Eintracht Trier. Viel besser geht es nicht, dachte er bis vor ein paar Wochen und sah sich getäuscht: "Ich kann jetzt sagen, dass ich Nationalspieler bin. Das kann nicht jeder von sich behaupten."
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