Neugierig, wie ein muslimisches Gotteshaus von innen aussieht und was dort beim Gebet passiert? Am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober konnte sich jeder vor Ort umschauen.
Seit 1997 ist der 3. Oktober nicht bloß Tag der deutschen Einheit. Seit 26 Jahren laden an diesem Tag auch die muslimischen Gemeinden im Land zum "Tag der offenen Moschee" ein - in diesem Jahr beteiligten sich um die 1.000 Moscheen. In Rheinland-Pfalz öffneten Moscheen in diesen Städten ihre Pforten:
- Mainz (Barbaros-Moschee)
- Neuwied
- Ludwigshafen (Alemi Islam und Mehmet Akif Moschee)
- Frankenthal
- Worms
- Germersheim
- Bad Kreuznach (DITIB-Moschee)
In diesem Jahr stand der Tag unter dem Motto "Das Gebet - besinnt, belebt, verbindet". "Unsere Welt ist geprägt von ständiger Erreichbarkeit, Informationsflut und Geschäftigkeit. Das Gebet gibt den Gläubigen Raum und Zeit für innere Einkehr und ermöglicht Entschleunigung", so der Koordinationsrat der Muslime (KRM), der als Dachorganisation mehrerer Islamverbände den jährlichen Tag organisiert.
Neben Moscheeführungen und kulinarischen Angeboten gab es in vielen teilnehmenden Gemeinden ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Gesprächsrunden oder Ausstellungen.
Nach Angaben der Veranstalter wurde für den Tag der offenen Moschee bewusst der deutsche Nationalfeiertag als Datum gewählt, um ein Zeichen für das Bekenntnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft zu setzen.
In Deutschland leben schätzungsweise mehr als 5,5 Millionen Muslime, drei Viertel davon sind Sunniten. Daneben gibt es Schiiten, Aleviten, Ahmadis und andere Gruppen. Die Zahl der Moscheen wird auf etwa 2.800 geschätzt. Oft handelt es sich dabei um unauffällige "Hinterhofmoscheen" oder Räumlichkeiten in Industriegebieten.
Seit den 1990er Jahren wurden von islamischen Verbänden vermehrt auch repräsentative Moscheen mit Kuppel und Minarett gebaut wie etwa in Bremen, Mannheim, Duisburg oder Köln.
Religion Warum gibt es in Moscheen keine Bilder?
Das hat den gleichen Hintergrund wie beim Singen: Es soll nichts außer Gott angepriesen, angebetet und verehrt werden. Wenn man nun Bilder hätte mit den Gesichtern von Menschen, könnte man das ja schön finden. Und ganz texttreue Muslime würden das bereits als Apostasie bzw. nicht mehr strikten Monotheismus werten. Von Lamya Kaddor