Am 9. November ist der Tag der Erfinder. Auch in Rheinland-Pfalz wurden bahnbrechende Innovationen erfunden, die heute zu unserem Alltag gehören.
Am 9. November ist Tag der Erfinder. Anlass ist der Geburtstag von Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr, die das Frequenzsprungverfahren erfunden hat. Eine Technik, die Grundlage für Dinge ist, die wir heute täglich nutzen: WLAN und Bluetooth.
Auch in Rheinland-Pfalz wurde in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten immer wieder viel getüftelt und so gibt es einige bahnbrechende Erfindungen, die hier ihren Ursprung haben:
Der "Klappmeter" oder Zollstock
Jeder hat ihn schon mal in der Hand gehabt, für Handwerker ist er aus dem Arbeitsalltag nicht wegzudenken: der Zollstock. Erfunden haben ihn zwei Pfälzer: Die Idee für den sogenannten Gelenkmaßstab mit Federsperre hatten 1886 die Brüder Franz und Anton Ullrich aus Maikammer. Auf der Weltausstellung in Paris 1889 präsentierten sie den "Klappmeter" erstmals. Ihr Patent ermöglichte es, auch in die Senkrechte zu messen.
Und: Ihre Erfindung war so gut, dass es bis heute keiner Verbesserung bedurfte. In ihrem Heimatort Maikammer wurde den beiden Brüdern für ihre bahnbrechende Entwicklung im wahrsten Sinne des Wortes ein Denkmal gesetzt: eine "Klappmeter"-Plastik ihnen zu Ehren.
Indigoblau für Jeans-Klamotten
Die nächste Erfindung hat vermutlich jeder von uns schon mal getragen: die Blue-Jeans oder genauer gesagt ihre Farbe - Indigoblau. 1897 schon brachte die BASF in Ludwigshafen den Indigo-Farbstoff auf den Markt und er entwickelte sich schnell zum Bestseller. 17 Jahre Forschung und Entwicklung steckten nach Angaben des Unternehmens in dem Blaufarbstoff. Auch damals wurde der Farbstoff schon im Textilbereich genutzt, an Jeans war da aber noch nicht zu denken.
Mitte der 1960er-Jahre erlebte das Indigoblau eine Renaissance. Denn die Blue-Jeans wurde zur Kultkleidung und damit auch der Indigo-Farbton. In der Folge entwickelte sich der blaue Farbstoff zum zweiten Mal zu einer tragenden Säule des BASF-Farbstoffgeschäfts, wie aus der Chronik des Chemieunternehmens hervorgeht.
20 Uhr-Date mit der Tagesschau(-Fanfare)
Punkt 20 Uhr: Deutschlands wichtigste Nachrichtensendung beginnt - die Tagesschau. Am Anfang steht eine Erkennungsmelodie, die wahrscheinlich genauso bekannt ist wie die Tagesschau selbst. Und komponiert wurde sie von einem Rheinland-Pfälzer: von dem gebürtigen Frankenthaler Hans Carste.
Die sechs Töne lange Tagesschau-Fanfare entstammt den Schlusstakten der "Fantasie für Hammondorgel und Orchester", die Carste in sowjetischer Kriegsgefangenschaft komponierte. Sie wird seit 1956 zu Beginn einer jeden Tagesschau gespielt und wurde seitdem mehrfach abgewandelt. Rudolf Kühn hat sie für ein Rundfunkorchester arrangiert.
Küchen-Revolution: Das Ceran-Kochfeld
Auch diese Innovation nutzen viele täglich: das Ceran-Kochfeld. Das kommt ebenfalls aus Rheinland-Pfalz, genauer gesagt aus Mainz. 1971 erfand das Glasunternehmen Schott die ersten Kochfelder aus Glaskeramik - und vermarktet sie bis heute unter dem Namen Ceran. Anstelle der herkömmlichen Eisenplatten werden Glaskeramikplatten genutzt. Physikalisch funktioniert es im Prinzip gleich: Die Wärme wird durch glühende Metalldrähte unter der Platte erzeugt. Aber: Die Oberfläche des Ceranfeldes lässt sich einfacher reinigen.
Der Klassiker: Buckdruck-Erfindung von Gutenberg
Okay, also um diese Erfindung kommt ihr nicht drum herum. Denn in einer Aufzählung von bahnbrechenden Innovationen aus Rheinland-Pfalz darf er natürlich nicht fehlen: der Buchdruck mit beweglichen Lettern.
Im 15. Jahrhundert erfand der Mainzer Johannes Gensfleisch, besser bekannt als Johannes Gutenberg, den Buchdruck mit beweglichen Lettern und löste damit eine Medienrevolution aus. Sein Hauptwerk ist die berühmte Gutenberg-Bibel. 49 dieser Bibeln gibt es nur auf der ganzen Welt. Die meisten von ihnen sind in Deutschland, zum Beispiel im Gutenberg-Museum in Mainz werden zwei Exemplare oder in der Stadtbibliothek Trier eines ausgestellt.
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