Wir haben junge Menschen gefragt: Was können wir besser machen? Wie erreichen wir euch? Ihr habt geantwortet – bei einer Diskussion im Alten Postlager in Mainz. So lief "Sagt’s uns".
Rund 80 junge Menschen haben am Montagabend mit SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig und VRM-Rheinland-Pfalz-Chefredakteur Dennis Rink diskutiert. Es ging um die Frage, was die Jugendlichen und jungen Erwachsenen umtreibt, wie sie den Medien gegenüberstehen – und was wir besser machen können.
Viel Kritik - aber auch Lob
Ein Problem: Die Sprache. Oft seien Artikel und Beiträge gespickt mit Fremdwörtern, die junge Menschen nicht direkt verstünden, sagte eine Teilnehmerin. Auch die Videos seien deutlich länger, als sie es von TikTok und anderen Social Media-Plattformen gewohnt seien. Die Aufmerksamkeitsspanne reiche oft nicht dafür aus.
Vielfach wurde auch ein Misstrauen gegenüber den Medien deutlich: Wird wirklich eine wertfreie Sprache verwendet, um möglichst objektiv zu berichten? Das sei zumindest der Anspruch, bekräftigte SWR Landessenderdirektorin Ulla Fiebig.
Lob gab es für die regionale Berichterstattung. Diese sei sehr wichtig, hieß es aus dem Publikum. Hier könnten die Angebote des SWR und die Zeitungen der Verlagsgruppe Rhein-Main punkten. Doch dürften die Redaktionen auch nicht zu viel Vorwissen voraussetzen, warnte VRM-Chefredakteur Dennis Rink.
Ulla Fiebig kündigte an, dass der SWR in Zukunft mehr Geld in digitale Formate stecken werde und weniger in das lineare Fernsehen. Ziel sei es, die zukünftigen Generationen weiterhin zu erreichen und mit Informationen zu versorgen.
Wir wollten auch wissen: Was bewegt euch?
Das waren globale Themen wie der Krieg in Gaza, die Wahl in den USA, aber auch Themen aus Deutschland wie zum Beispiel das Alter, ab dem gewählt werden darf. Eine spontane Abfrage zeigte ein klares Ergebnis für das Wählen ab 16.
Dass die junge Generation stark politisch interessiert sei, zeige auch zum Beispiel die aktuelle Shell-Jugendstudie, ordnete Zukunftsforscher Hartwin Maas ein. Gleichzeitig prassele eine Unmenge an Informationen in schneller Folge auf sie ein, befeuert von Plattformen wie TikTok.
Fazit
Am Ende gab es keine großen Überraschungen, fassten SWR-Landessenderdirektorin Fiebig und VRM-Chefredakteur Rink zusammen - aber eine Bestärkung darin, die jüngeren Generationen mehr in den Blick zu nehmen und auf sie einzugehen.
Dann wurde es noch einmal emotional. Teilnehmerin Gloria fasste den Abend zusammen: "Dass es Erwachsene gibt, die uns zuhören möchten, die etwas ändern möchten, damit es uns besser geht, das ist ein wundervolles Gefühl, mit dem ich nach Hause gehe!"
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