Im Januar steigt das Bürgergeld um gut zwölf Prozent. In RLP wächst bei Unternehmen die Sorge, dass das Bürgergeld zunehmend in Konkurrenz zum Lohnerwerb tritt. Erste Arbeiter im Niedriglohnsektor kündigen schon.
Nächstes Jahr wird das Bürgergeld kräftig erhöht, aber der Mindestlohn steigt kaum. Für manche Menschen, die Jobs im Niedriglohnsektor machen, könnte es sich deswegen lohnen, nicht mehr zu arbeiten. Das befürchten jedenfalls viele Unternehmen nach einer aktuellen Umfrage im Reinigungsgewerbe.
In manchen Firmen ist das schon Realität: Putzkräfte kündigen. Diese Erfahrung mussten Betriebe in Rheinland-Pfalz machen. Als ungelernte Kraft verdient man hier 13 Euro die Stunde. Das ist kaum mehr als der Mindestlohn. Das Bürgergeld wird dagegen im Januar um zwölf Prozent erhöht. Alleinstehende bekommen dann künftig 563 Euro im Monat.
CDU sieht falsches Signal in Erhöhung des Bürgergelds
Die CDU sieht darin ein falsches Signal und fordert bessere Anreize fürs Arbeiten zu schaffen. Patrick Schnieder, Landesgruppenchef der CDU, sagt: "Es geht um die, die arbeiten können, aber es vielleicht nicht wollen. Bei denen müssen wir Instrumente haben, dass sie attraktiverweise Arbeit vorziehen und eben nicht Bürgergeldbezug."
Die Gewerkschaft IG Bau kritisiert die Umfrage in der Gebäudereinigungsbranche. "Menschen mit niedrigem Einkommen sollen gegeneinander ausgespielt werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Thomas Breuer von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt sagte dem SWR: "Die Leute gehen arbeiten für's Selbstwertgefühl, weil sie Geld verdienen und eine soziale Bindung haben wollen. Und sie wollen auch einen einigermaßen auskömmlichen Lohn bekommen."
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