Sternegucker hatten an diesem Wochenende in Rheinland-Pfalz gute Chancen, Polarlichter zu sehen. Die lila-pinken Lichter waren seit Freitagabend zu beobachten.
Auch in der Nacht auf Sonntag waren die Wetterbedingungen laut SWR-Wetterexperte Bernd Madlener äußerst gut. Bereits in der Nacht zum Samstag konnte das Himmelsphänomen an vielen Orten in Rheinland-Pfalz beobachtet werden, unter anderem in Trier und Kaiserslautern.
Seit Anfang der vergangenen Woche meldete der Amerikanische Weltraum-Wetter-Vorhersagedienst (NOAA) starke Sonnenaktivitäten. Die dunklen Flecken der Sonne würfen derzeit besonders viel Masse aus, der NOAA sprach vom stärksten Sonnensturm seit 2003. Die lila-pinken Polarlichter entstehen dann, wenn die elektrisch geladenen Teilchen der Sonne bis in die Erdatmosphäre geschleudert werden.
Stärkste Eruption der Sonne seit 2004
Der Ausbruch sei sehr ungewöhnlich, sagt auch ein Sprecher des ARD-Wetterzentrums. Die Eruption sei am Freitagfrüh ausgelöst worden und der Teilchenstrom 24 bis 48 Stunden bis zur Erde unterwegs. Um 11 Uhr unserer Zeit am Samstagmorgen sei die Wirkung vermutlich am stärksten gewesen.
Das CENAP - ein Forschungsnetzwerk für außergewöhnliche Himmelsphänomene - hatte vorhergesagt, dass das Polarlicht bis in den Alpenraum fotografierbar sein könne. Das Maximum des Sturms werde aber wohl Nordamerika treffen. Doch auch in Rheinland-Pfalz sind vielen Himmelsguckern außergewöhnliche Schnappschüsse gelungen.
Gute Sicht in dunkler Umgebung
Auf der Jagd nach spektakulären Bildern war natürlich auch Glück im Spiel. Allerdings konnte man seine Chancen, die Polarlichter zu sehen, durch die richtige Auswahl des Standorts erhöhen. Am besten erkennt man Polarlichter draußen in der Natur, in ländlichen Regionen, also weit weg von Straßenlaternen oder anderen Lichtern, idealerweise auf Hügeln mit weiter Sicht. Und dann muss in Richtung Norden geschaut werden - denn da kommen die Lichter her. Für die Sichtung galt deshalb laut Meteorologen auch die Faustregel: Je nördlicher, desto besser. Also: In Eifel und Westerwald war das Phänomen besser zu bestaunen als in der Pfalz oder in Rheinhessen.
Auch wenn an diesem Wochenende ungewöhnlich häufig Polarlichter zu sehen waren - für einige Menschen in Rheinland-Pfalz war es gar nicht so lange her, dass sie zuletzt dieses Phänomen bestaunt hatten. Denn in Rheinland-Pfalz hatten sich auch im vergangenen September Polarlichter am Himmel gezeigt.
Das Handy sollte unbedingt dabei sein
Zum Polarlicht-Gucken sollte grundsätzlich unbedingt das Handy oder eine Digitalkamera mitgenommen werden. Denn die Kameras nehmen das Licht deutlich besser auf als das bloße Auge. Mit dem Nacht-Modus in der Foto-App steigen die Chancen auf gute Aufnahmen. Eine gute Idee ist es auch, ein Stativ mitzunehmen und dann durch die darauf installierte Kamera zu schauen.