Bei Ostermärschen sind auch in Rheinland-Pfalz hunderte Menschen für den Frieden auf die Straße gegangen. Am Fliegerhorst Büchel demonstrierten am Ostermontag etwa 200 Menschen.
Mehr als zwei Jahre Krieg gegen die Ukraine, seit Monaten tobt der Konflikt in Nahost: Bundesweit haben über die Feiertage tausende Menschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. Nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative fanden insgesamt mehr als 100 Aktionen statt. Die traditionellen Märsche standen dieses Jahr unter dem Motto "Jetzt erst recht - gemeinsam für den Frieden". Die Organisatoren riefen dazu auf, für ein Ende der Kämpfe und Friedensverhandlungen im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu demonstrieren. Auch der Gaza-Krieg stand im Fokus. Gleichzeitig wolle man die vielen weiteren Konflikte und Kriege auf der ganzen Welt nicht vergessen, hieß es.
Scholz: Tun das auch für unsere Sicherheit
"Wir alle sehnen uns nach einer friedlicheren Welt", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Aber Frieden ohne Freiheit heiße Unterdrückung, Frieden ohne Gerechtigkeit gebe es nicht. "Deshalb unterstützen wir die Ukraine in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden - solange, wie das nötig ist. Wir tun das auch für uns, für unsere Sicherheit."
Ostermontag: Aktion in Büchel
Auch am Fliegerhorst Büchel (Kreis Cochem-Zell) kamen am Ostermontag bei kühlem und regnerischem Wetter nach Schätzungen der Polizei rund 200 Demonstrierende zusammen. Je nach Wetter seien hier jedes Jahr zwischen 200 und 300 Teilnehmende zugegen. Auf den Plakaten seien Parolen wie "Give Peace a Chance" (Gib Frieden eine Chance) oder "Nein zu Atomwaffen" zu lesen gewesen. Unter den Organisatoren ist auch die katholische Friedensbewegung Pax Christi. Die Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizei friedlich.
US-Atomwaffen in Büchel?
Auf dem Fliegerhorst Büchel bei Cochem in der Eifel ist seit 1958 das Taktische Luftwaffengeschwader 33 stationiert. Dort gibt es nach Bundeswehrangaben 45 Tornado-Kampfflugzeuge. In Büchel werden die letzten US-Atomwaffen in Deutschland vermutet, dort sollen 20 atomare Sprengköpfe lagern. Die Proteste in Büchel gegen die dort vermuteten Atomwaffen hatten in den 1990er Jahren begonnen. Seitdem finden dort mehrmals im Jahr verschiedene Veranstaltungen für den Frieden statt.
So waren die Ostermärsche 2024 in Rheinland-Pfalz
In Kaiserslautern versammelten sich am Samstag etwa 150 Menschen zu einem Friedensmarsch durch die Stadt. Motto des Ostermarschs: "Für eine lebenswerte Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt". Los ging es um 11 Uhr am Altenhof. In der heutigen Zeit sei es schwer, Leute für die Friedensinitiative zu gewinnen, so der Mitbegründer der Friedensinitiative Westpfalz, Claus Wirtgen. Er würde sich wünschen, dass genauso viele Menschen für Frieden auf die Straße gingen wie in jüngster Zeit gegen Rechtsextremismus demonstriert hätten.
Zum gemeinsamen Ostermarsch von Mainz und Wiesbaden kamen am Samstag in der hessischen Landeshauptstadt etwa 350 Menschen (laut Polizeiangaben etwa 200) zusammen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: "Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt". Die Demonstranten versammelten sich am Hauptbahnhof und zogen dann durch die Stadt. Veranstalterin war die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Mainz-Wiesbaden (DFG-VK). Besonders im Mittelpunkt stand in diesem Jahr der Krieg gegen die Ukraine. "Das Einfachste wäre, wenn die russischen Truppen abziehen würden, aber das ist natürlich unrealistisch", so Gernot Lennert, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft. Man sei für ein Ende des Krieges, am besten durch einen Waffenstillstand, "damit nicht Tag für Tag weitere Menschen sterben", so Lennert.