Menschen in Deutschland können seit dieser Woche online festhalten, ob sie nach ihrem Tod zu einer Organspende bereit sind oder nicht. In Rheinland-Pfalz haben vergangenes Jahr 41 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet.
Warten und hoffen - so geht es insgesamt 388 Menschen in Rheinland-Pfalz, die sich auf der Warteliste für eine Organspende befinden. Manche von ihnen brauchen mehrere Organe, sodass sich die Zahl der fehlenden Organe aktuell auf 401 beläuft. Lebensbedrohliche Krankheiten oder der Verlust wichtiger Organfunktionen machen eine Organtransplantation häufig notwendig und jeden Moment kann der entscheidende Anruf kommen, dass ein passender Spender gefunden wurde. Insgesamt warten bundesweit 8.394 Menschen auf ein neues Organ.
Nieren am häufigsten gebraucht
Vergleicht man die Zahlen der benötigten Organe, fällt schnell auf, dass Nieren am häufigsten gebraucht werden. 314 Menschen warten auf dieses Organ.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es verschiedene Gründe für Nierenschäden. Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder ein langjähriger Bluthochdruck sind die häufigsten Ursachen für kaputte Nieren. Bei erkrankten Kindern liegen häufig Gendefekte, entzündliche Nierenerkrankungen oder Fehlbildungen vor.
Auf ein gespendetes Herz warten 30 Menschen in Rheinland-Pfalz. Eine Leber benötigen 27 Personen. 18 Menschen in Rheinland-Pfalz stehen auf der Warteliste für eine Lunge und 12 Menschen brauchen eine Bauchspeicheldrüse
Eurotransplant teilt Spenderorgane zu
Die Zahlen kommen von der europäischen Vermittungsstelle Eurotransplant. Die Organisation Eurotransplant bestimmt mit Hilfe eines komplexen Computerverfahrens für jedes verfügbare Organ eine Matchliste. Das Transplantationszentrum des am höchsten gelisteten Patienten auf der Warteliste wird kontaktiert.
Nach Entnahme der Organe bleiben nur wenige Stunden, bis sie transplantiert werden müssen. Denn die fehlende Durchblutung kann das Organ schädigen. Während des Transports müssen die Organe zudem konserviert und gekühlt werden. Zeitgleich wird die Organempfängerin oder der Organempfänger auf die Transplantation vorbereitet.
Über 70 Entnahmekrankenhäuser in RLP - nur zwei Transplantationszentren
In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 72 Krankenhäuser, die Organe entnehmen. Aber nur in zwei Krankenhäusern werden diese Organe auch wieder eingesetzt. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation befinden sich die Transplantationszentren im Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern und am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.
Im vergangenen Jahr haben 41 Menschen in Rheinland-Pfalz nach ihrem Tod Organe gespendet. In den Jahren davor waren es 33 (2022) und 57 (2021) Organspender und Spenderinnen.
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