Der Blutspendedienst West warnt: Wenn weiter so wenig Blut gespendet wird, bekommen die Kliniken Probleme. Er ruft die Betriebe auf, ihre Mitarbeiter zum Spenden zu motivieren.
Die Lage ist sehr angespannt, sagt der Sprecher des Blutspendedienstes West des Deutschen Roten Kreuzes, Stephan David Küpper. Es werde weit weniger Blut gespendet als gebraucht werde. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland benötige man täglich 900 Blutspenden. Seit November werde aber bis zu zwanzig Prozent weniger gespendet als erforderlich.
Ohne Blut müssen Operationen verschoben werden
Über ein paar Tage könne man mit dem Mangel leben, aber irgendwann ergebe sich eine Versorgungslücke, warnt Küpper. Schon jetzt kürze man die Lieferungen an die Krankenhäuser. Wenn eine Klinik derzeit zehn Konserven der Universalblutgruppe Null anfordere, bekomme sie bestenfalls noch sechs, weil der Blutspendedienst haushalten müsse. Da Operationen teilweise aber nur stattfinden könnten, wenn genügend Blut vorhanden sei, reagierten einige Krankenhäuser sehr ungehalten, sagt Küpper.
Weniger Spender durch Homeoffice
Nach Ansicht des Blutspendedienstes West hat der Mangel indirekt mit Corona zu tun. Da viele Menschen inzwischen im Homeoffice arbeiteten, erreiche man über die Betriebe nicht mehr so viele Spender. Küpper appellierte deshalb an Betriebe und Behörden, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Blutspenden zu ermuntern.
Männer und Frauen können mehrfach im Jahr Blut spenden
Mit nur einer Stunde Zeitaufwand könne jeder Blutspender einen wertvollen Beitrag für die Gesundheitsversorgung leisten, so Küpper. Männer können bis zu sechsmal im Jahr Blut spenden, Frauen bis zu viermal.