Nach einem Überfall auf einen 16-Jährigen in Bad Kreuznach hat sich der Verdacht gegen zwei Jugendliche nicht erhärtet. Fest steht aber, dass sie mit einem gestohlenen Auto unterwegs waren.
Zunächst sah die Sache recht klar aus: Am Dienstag sollen zwei Jugendliche in Bad Kreuznach einen anderen Jugendlichen auf offener Straße angegriffen, verletzt und ausgeraubt haben. Anschließend sollen sie in einem Auto geflohen sein.
In derselben Nacht wurde dieses Auto bei Bingen kontrolliert und die beiden 16- und 17-jährigen Fahrzeuginsassen in Gewahrsam genommen. Es bestand der Verdacht, dass sie den Jugendlichen überfallen hatten. Inzwischen haben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass sie den beiden die Tat nicht nachweisen können.
Möglicherweise falsche Personenbeschreibung
Die Polizei hält es für möglich, dass die Personen in dem Auto zwischen der Tat in Bad Kreuznach und der Kontrolle bei Bingen gewechselt haben. Möglich ist aber auch, dass den Ermittlern eine falsche Personenbeschreibung vorliegt.
Von den beiden Jugendlichen erhofft sich die Polizei Antworten auf offene Fragen. Unklar ist zum Beispiel, wie sie an das Auto kamen. Es wurde Mitte September in Mainz gestohlen. Es sei auch noch nicht geklärt, in welchem Verhältnis die beiden Jugendlichen in dem Auto zu den Personen stehen, die tatsächlich den Überfall in Bad Kreuznach begangen haben, so ein Polizeisprecher. Auch der genaue Tatablauf sei unklar.
Polizei sucht zwei konkrete Zeugen
Um die offenen Fragen beantworten zu können, bittet die Polizei, dass sich zwei Zeugen melden. Bei dem einen handelt es sich um einen E-Scooter-Fahrer, der die Tat in Bad Kreuznach beobachten haben könnte. Der andere ist ein Anwohner, der dem Opfer aus einem Fenster heraus Hilfe angeboten haben soll.
Bei dem Überfall hatten Unbekannte den 16-jährigen Jugendlichen durch Schläge und wahrscheinlich mit einem spitzen Gegenstand am Po verletzt. Dann raubten sie seine Umhängetasche und flohen mit dem Auto, das später bei Bingen gestoppt wurde. Der 16-Jährige musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden.