Zum Wintersemester haben offiziell 3.300 junge Menschen ihr Studium in Mainz neu aufgenommen. Für viele ist die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung die größte Herausforderung.
Eigentlich klingt das nach einer super Nachricht: An der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität haben sich in diesem Jahr zum Wintersemester wieder mehr Studierende neu eingeschrieben. Zuletzt war die Zahl immer weiter zurückgegangen, aber jetzt sind es 3.300 Erstsemester (Stand 18. Oktober) und die Einschreibungsphase läuft nach Angaben der Uni noch.
Der Haken dabei: All diese jungen Menschen wollen auch irgendwo wohnen, am besten direkt in Mainz. Doch angesichts der immer weiter steigenden Mieten finden bei Weitem nicht alle einen Platz im Wohnheim oder ein WG-Zimmer, geschweige denn eine eigene kleine Wohnung.
Mietpreise für WG-Zimmer in Mainz bis zu 600 Euro
Auf der Homepage der Mainzer Universität heißt es: "Wer ein schönes Zimmer in nicht allzu weiter Entfernung von der Universität bekommen will, muss mit einer monatlichen Miete von 300 bis 450 Euro rechnen." Erfahrungsgemäß sei der Ansturm auf ein Zimmer besonders zu Beginn des Wintersemesters groß. Man solle sich deshalb möglichst frühzeitig um eine Unterkunft zu kümmern.
Die Studierenden, die im Moment nach Zimmern suchen, berichten auch von noch deutlich höheren Mietpreisen. Und auch ein Blick auf Seiten wie "wg-gesucht.de" zeigt, in Mainz werden auch WG-Zimmer für 500 bis 600 Euro angeboten. Wie viele Menschen sich dennoch im Schnitt auf ein WG-Zimmer bewerben, kann man nur schätzen. Aber es dürften etliche sein.
Verbraucherzentrale und Polizei raten zu Vorsicht Betrugsmasche Fakewohnung: In Mainz kein Einzelfall
Eine Frau hat bei der Mainzer Polizei einen Betrug angezeigt. Sie hatte eine sogenannte Fake-Wohnung übers Internet für über 1.000 Euro angemietet. Das ist kein Einzelfall.
Warteliste für Plätze in Mainzer Studierenden-Wohnheimen
Das Studierendenwerk gibt auf SWR-Anfrage an, dass seine fast 4.000 Plätze in den neun Studierenden-Wohnheimen in Mainz voll belegt sind. Es stehen sogar noch fast 300 Leute auf der Warteliste.
Während der Corona-Pandemie habe es etwas weniger Druck auf die Wohnheime gegeben und zum ersten Mal sogar Leerstände, sagt ein Sprecher des Studierendenwerks. Grund war, dass die internationalen Studierenden nicht kommen durften und auch viele deutsche Studierende wegen der Hybrid-Veranstaltungen nicht extra nach Mainz ziehen wollten. Jetzt, wo wieder alles in Präsenz stattfindet, sei es in Mainz wieder fast so schwierig, eine Wohnung zu finden, wie vor Corona.
Tipp: Im Umland von Mainz und auf der anderen Rheinseite umschauen
Was also tun? Die Studierenden selbst haben da einige Tipps parat. So müsse man ja nicht unbedingt direkt in Mainz wohnen. Sobald man ein bisschen aus der Stadt rausgeht und sich im Umland umguckt, werden die Mieten meist schlagartig günstiger. Auch in Osthofen könne man sehr schön wohnen, sagt beispielsweise ein Student.
Auch die andere Rheinseite empfehlen einige, wie beispielsweise den Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel. Von dort ist man sehr schnell in Mainz und an der Uni, aber die Mieten sind schon eine Ecke niedriger. Und auch in der Wiesbadener Innenstadt sind einige fündig geworden.
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Auf Wohnungsangebote individuell eingehen
Für die Bewerbungen auf ein WG-Zimmer haben die Studierenden auch noch ein paar Vorschläge. So könnte man den Studiengang in den Vordergrund stellen, wenn es sich anbietet. Eine junge Frau, die kathologische Theologie studiert, erzählt beispielsweise, dass sie das gerne ein bisschen raushängen lasse. Die meisten WGs rechneten dann mit einer sehr ruhigen zukünftigen Mitbewohnerin, lacht sie.
Auf jeden Fall sollte man sich Wohnungsangebote genau durchlesen, schon im ersten Kontakt auf die Wünsche und Erwartungen der WG individuell eingehen und auch etwas von sich persönlich preisgeben. Das käme immer besser an, als nur einen allgemeinen, austauschbaren Text zu schreiben.
Und wenn das alles nichts hilft, sagt eine Studentin abschließend, bleibt einem eben nur noch eins: Daumen drücken!