25 Jahre nachdem Melanie Frank aus Wiesbaden verschwunden war, hat das Hessische Landeskriminalamt erneut nach sterblichen Überresten des Mädchens gesucht. Zwei Tage lang war die sogenannte Cold Case Unit in Kisselbach im Hunsrück unterwegs.
Dort waren vor 16 Jahren Überreste von Melanie gefunden worden. Nach Angaben einer Sprecherin des hessischen LKA wurde jetzt nochmal ein größeres Gebiet durchsucht. Am Dienstag seien spezielle Knochenspürhunde eingesetzt worden.
Einen Tag später hätten mehr als 100 Polizisten in dem Wald, der an die L214 grenzt, buchstäblich jeden Stein umgedreht. Sie hätten speziell nach der Kleidung von Melanie, ihrer Uhr und ihrer Kette gesucht. Gefunden wurde aber nichts.
Melanie Frank verschwand 1999 in Wiesbaden
Melanie Frank war am Abend des 16. Juni 1999 in Wiesbaden-Klarenthal verschwunden und vermutlich getötet worden. Ihre Mutter hatte die 13-Jährige damals zum Zigarettenholen geschickt.
Nachdem das Mädchen eine halbe Stunde später aber nicht wieder zuhause war, machte sich die Mutter gemeinsam mit Melanies Großmutter auf die Suche. Sie sprachen Passanten an und befragten auch die Mitarbeiterin eines nahegelegenen Kiosks. Dort hatte Melanie öfter eingekauft.
Noch am selben Abend wendete sich Melanies Mutter an die Polizei in Wiesbaden. Doch auch die sofort eingeleiteten Suchmaßnahmen verliefen ergebnislos.
2008 Leichenteile von Melanie in Kisselbach gefunden
Bereits 2008 waren im Rhein-Hunsrück-Kreis Leichenteile des 13-jährigen Mädchens gefunden worden. Laut Polizei entdeckten Mitarbeiter des Forstamts in einem bei Kisselbach gelegenen Waldgelände einen vollständig skelettierten menschlichen Schädel.
Bei einer späteren Suche konnte ein Oberschenkelknochen gefunden werden. Eine DNA-Analyse ergab, dass es sich um Knochen von Melanie handelte.
"Mord verjährt nicht"
Auch 25 Jahre später arbeite man immer noch an der Aufklärung des Falles, erklärt der Präsident des hessischen Landeskriminalamtes, Andreas Röhrig. Mord verjähre nicht.
Neben der akribischen Arbeit würden auch neue Möglichkeiten der Kriminaltechnik dazu beitragen, dass ungeklärte Tötungsdelikte oder Vermisstenfälle noch nach vielen Jahren oder gar Jahrzehnten aufgeklärt werden könnten, so Röhring.
Der Fall hatte 1999 deutschlandweit für großes Aufsehen gesorgt. Trotz zahlreicher Zeugenaufrufe, unter anderem in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY, konnte der Fall bisher nicht aufgeklärt werden.
Die Polizei in Wiesbaden sucht nach wie vor nach Zeugen.