Auf vielen Weihnachtsmärkten bleibt es in diesem Jahr musikalisch recht leise. Wegen hoher GEMA-Gebühren treten kaum noch Chöre oder Bands auf. Die große Ausnahme: Ingelheim.
Besinnliche Stimmung an der Burgkirche in Ingelheim: Der Glühwein dampft in den Tassen, der Duft von gebrannten Mandeln liegt in der Luft - und ein Gospelchor singt moderne Popsongs.
Für jede Minute ihres Gesangs gehen Gebühren an die GEMA - die Firma, die die Nutzungs- und Urheberrechte der Werke von Musikern verwaltet. Und diese Gebühren sind enorm gestiegen.
Stadt Ingelheim unterstützt Weihnachtsmarkt
Viele Weihnachtsmärkte - wie in Mainz - haben ihr musikalisches Programm deshalb deutlich reduziert. In Ingelheim haben dagegen weiter zahlreiche Chöre und Musikgruppen Auftritte. Ein teurer Spaß, was die GEMA-Gebühren angeht.
Doch die Stadt Ingelheim unterstützt auch in diesem Jahr wieder kräftig den Weihnachtsmarkt. Der Verein, der ihn organisiert, bekommt bis zu 60.000 Euro Zuschuss. Damit können dann auch die Gebühren bezahlt werden - auch für Weihnachtslieder, die von CD oder digital abgespielt werden und über den Weihnachtsmarkt schallen.
Die Live-Musik kommt in Ingelheim gut an. "Ich finde es sehr schön und den Kindern gefällt es auch", sagt eine Besucherin, die mit der ganzen Familie am Rande der Bühne lauscht. Und ihr Mann ergänzt: "Das macht Stimmung für die Leute. Musik zum Weihnachtsmarkt gehört dazu."
Und das soll auch so bleiben. In Ingelheim will die Stadt auch weiterhin finanziell unterstützen. Damit es statt "Stille Nacht" weiter "Rocking around the Christmas Tree" gibt.