Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer sind seit Ausbruch des Krieges in die Region Mainz geflohen. Viele haben noch keinen Job, ein positives Beispiel kommt aber aus Mainz.
Seit Beginn des Jahres ist Daria Daineko mit ihrem Mann und ihrer 10-jährigen Tochter jetzt schon in Mainz. Die Familie lebte ursprünglich auf der Halbinsel Krim, musste von dort aber vor den russischen Aggressoren fliehen.
In ihrer Heimat arbeitete die 32-Jährige als Personalmanagerin für ein amerikanisches Unternehmen und betrieb nebenbei noch ein kleines Hotel, erzählt sie. In Mainz hat sie vor einem Monat einen Job in einem Fachmarkt für Handwerk gefunden. Dort arbeitet sie in der Buchhaltung, bereitet zum Beispiel Rechnungen vor und prüft den Wareneingang.
Am Anfang war alles ziemlich schwierig, erzählt sie. Das Hauptproblem war vor allem die Sprache. Nachdem sie in Deutschland angekommen war, musste sie fünf Monate auf einen Sprachkurs warten. Seit September lernt sie jetzt dreimal pro Woche Deutsch.
Mangel an Sprachkursen und schlechter ÖPNV Warum fast 90 Prozent der Ukrainer in der Region Trier nicht arbeiten
Seit Ausbruch des Krieges sind mehr als 4.000 Ukrainer in die Region Trier geflohen. Die meisten von ihnen beziehen Bürgergeld. Denn eine Arbeit zu bekommen, ist schwierig. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Unterstützung vom Verein "Oranta helps"
Und das sehr erfolgreich, sagt Eva Huf. Sie arbeitet in dem Fachmarkt und engagiert sich noch im humanitären Verein "Oranta helps". "Wir konnten schon vielen Flüchtlingen Starthilfe gegeben, zum Beispiel Sprachkurse buchen oder auch Wohnungen finden", erzählt Huf.
Im Rahmen dieser Tätigkeit, und auch weil Daria sich in dem Verein engagierte, lernten sich beide kennen. "Mir ist gleich aufgefallen, wie schnell und gut sie Deutsch lernte, da haben wir ihr direkt den Job angeboten."
Hauptproblem ist die Sprache
Daria sei ein absolut positives Beispiel, motiviert und engagiert, erzählt Huf. Aber aus ihrer Vereinstätigkeit weiß sie auch, dass das nicht immer so gut funktioniert mit der Integration. Vor allem die mangelnden Sprachkenntnisse sind das Problem, es ist sehr schwierig, einen Platz in einem Deutsch-Kurs zu bekommen", sagt Huf.
Ein weiteres Problem sei aber auch die Bürokratie. Viele Abschlüsse würden nicht anerkannt. "Der Mann von Daria ist zum Beispiel Ingenieur, arbeitet momentan aber in einer Firma für Klimaanlagen in Bad Kreuznach."
"Arbeitgeber sollten mutiger sein bei Flüchtlingen"
Aber auch viele Arbeitgeber sollten mutiger sein. "Man sollte sich einfach trauen und den Menschen aus der Ukraine eine Chance geben - auch, wenn es am Anfang noch ein bisschen hakt", sagt Eva Huf.
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