Ein Kunekune-Schwein liegt in einem Weinberg in Duchroth (Kreis Bad Kreuznach)

Unkraut hat keine Chance

Schweine helfen in Duchroth im Weinberg

Stand
Autor/in
Sibylle Jakobi

Mit dem Rüssel gegen Unkraut: bei einem Winzerhof im Kreis Bad Kreuznach halten zwei Kunekune-Schweine die Weinberge sauber.

Man kennt es von Schafen oder Ziegen, dass sie zur Landschaftspflege eingesetzt werden. Aber können das auch Schweine? Können sie: Bodo und Emma machen es vor.

Die beiden sind Kunekune-Schweine. Die aus Neuseeland stammenden Minischweine durchwühlen die Rebzeilen in den Weinbergen des Winzerhofs Frick in Duchroth (Landkreis Bad Kreuznach).

Rund und fett

Kunekune bedeutet so viel wie rund und fett. Und genau das sind Emma und Bodo: kurze Beine, viel Bauch und dazu kommen die dichten, langen Borsten. "Sie haben halt ein sehr angedotztes Gesicht", schmunzelt Winzerin Laurence Frick.

Die beiden Schweine leben seit drei Jahren auf dem Winzerhof, erzählt die Juniorchefin. Ihre Eltern hatten im Urlaub in Neuseeland gesehen, dass diese Schweine dort in Weinbergen eingesetzt werden. Das wollte Laurence auch ausprobieren.

Mit Erfolg, denn als Unkrautvernichter sind die beiden unschlagbar. Und wegen ihres besonderen Körperbaus kommen die Schweine auch nicht an die Zweige der Reben oder später die Trauben heran.

"Sie sind effektiver als Schafe."

Quiekend und grunzend ziehen Emma und Bodo durch den Weinberg und fressen das sogenannte Beikraut – also alle Pflanzen, die zwischen den Rebzeilen und Rebstöcken wachsen. Mit ihren energischen Schnauzen lockern die Mini-Schweine auch den Boden auf und düngen ganz nebenbei noch den Weinberg.

Unterstützung im Weinberg: Kunekune-Schweine Bodo und EmmaIm Weinberg von Duchroth unterstützen die Kunekune-Schweine Bodo und Emma die Winzer, indem sie Gräser und Unkraut abweiden, um den Weinberg zu pflegen und die Winzer zu entlasten.Posted by Landesschau Rheinland-Pfalz on Friday, May 19, 2023

Mini-Schweine sind sehr zutraulich

Die Juniorchefin ruft nach den beiden und schon kommt Emma angelaufen, schmeißt sich vor ihr auf den Boden und grunzt. Laurence Frick krault ihr die Ohren: "Die genießt das jetzt, dass sie gestreichelt wird."

Aber natürlich machen die Schweine auch Arbeit. Einmal mit dem Traktor durchzufahren wäre einfacher, meint die Winzerin. "Ich glaube, wenn man daran keinen Spaß hat, schafft man sich solche Tiere auch nicht an."

Die beiden Kunekune-Schweine, die im Weinberg in Duchroth das Unkraut fressen, sind auch auf Weinetiketten verewigt.

Kunekune zum Mitnehmen

Die ungewöhnlichen Weinberg-Helfer sorgen auch bei den Besuchern des Winzerhofs für viel Freude. Da war es naheliegend, die beiden Schweine auch zur Vermarktung einzusetzen, findet Laurence Frick.

Emma und Bodo haben deshalb jetzt auch eine eigene Weinlinie. Karikaturen der beiden schmücken die Etiketten: ein Rosé und eine weiße Cuvée heißen schlicht "Kunekune". 

Stand
Autor/in
Sibylle Jakobi