Der Krieg in der Ukraine, die gestiegenen Energiekosten und Lieferengpässe -der Mainzer Spezialglashersteller SCHOTT konnte trotzdem seine Umsätze 2022 steigern.
Zufriedene Gesichter bei der SCHOTT-Führungsriege bei der Vorstellung der Zahlen: Schott hat seinen Umsatz im Jahr 2022 um 10 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn vor Steuern liegt bei 422 Millionen Euro.
SCHOTT Pharma liefert die meisten Gewinne
Vor allem SCHOTT Pharma bescherte dem Unternehmen das Wachstum, erklärten Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Heinricht und Finanzvorstand Dr. Jens Schulte. Schon im Jahr davor hatte der Verkauf von Impf-Fläschchen, Glasspritzen und Ampullen mehr Umsatz und Gewinn gebracht als erwartet.
Auch die sogenannten Lichtleiter seien sehr gut verkauft worden. Lichtleiter seien wichtig für die Roboterchirurgie. Laut Schott verhelfen sie Chirurgen zu einem möglichst optimalen Blick in den menschlichen Körper.
Die Computerchip-Herstellung braucht ebenfalls Spezialglas von Schott. Zudem liefert Schott Spiegelträger für den Bau eines Teleskopes in Chile, das für die Erforschung der Erde und des Weltraumes gerade gebaut wird. Außerdem hat das Unternehmen Zubehör für eine Anlage in Kalifornien geliefert. Dort wurde zum ersten Mal bei einer Kernfusion mehr Energie erzeugt als verbraucht.
SCHOTT will in Arbeitsplätze und Produktion investieren
In diesem Jahr plant SCHOTT ein Wachstum von fünf bis acht Prozent. Dafür soll in den Ausbau der Produktion 500 Millionen Euro gesteckt werden. Auch die Zahl der Arbeitsplätze beim Spezialglashersteller soll weiter ansteigen. Ende 2022 arbeiteten weltweit 17.200 Menschen für SCHOTT, davon waren zwei Drittel außerhalb von Deutschland beschäftigt.
Insgesamt 700 Arbeitsplätze wurden im vergangenen Jahr neu geschaffen. Mit attraktiven Arbeitsbedingungen sowie der Weiterentwicklung von Arbeitszeitmodellen habe SCHOTT neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden, erklärte SCHOTT Hauptgeschäftsführer Heinricht.
Mainz ist wichtiger Standort für SCHOTT
Der Spezialglashersteller betont, dass Mainz für ihn ein wichtiger Standort sei. Allein in Mainz seien in den vergangenen vier Jahren 400 Millionen Euro investiert worden. Zudem habe man im vergangenen Jahr 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt und 100 weitere Stellen seien noch offen. Insgesamt arbeiten am Mainzer Standort laut SCHOTT rund 3.000 Menschen.
Weiteres Ziel: Klimaneutral 2030
Auch im Klimaschutz will SCHOTT weiter vorankommen. Der Strombedarf aller SCHOTT Niederlassungen weltweit sei 2022 schon mit erneuerbaren Energien gedeckt worden. Aktuell will SCHOTT seine Produktion verändern und unter anderem mehr auf Wasserstoff setzen.
Zukunftsvision: Steinschlagsichere Windschutzscheiben
SCHOTT Hauptgeschäftsführer Dr. Heinricht sagte, nach wie vor sei das Unternehmen ständig auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern. Im Moment werde beispielsweise die Idee geprüft, speziell gehärtetes Glas für steinschlagsichere Autowindschutzscheiben herzustellen.