Safer Internet Day

Polizei Mainz gibt Tipps gegen Abzocke im Internet

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Autor/in
Judith Seitz
Live-Schalte mit Judith Seitz vom Nature One Festival

Love Scamming, Pig Butchering, Sextortion: Hinter diesen englischen Begriffen stecken kriminelle Maschen im Netz, bei denen es meistens um Geld und oft um Erpressung geht.

Alles begann als vermeintlich harmloser Online-Flirt. Am Ende waren zwei Männer aus Mainz viel Geld los und Nacktfotos von ihnen kursierten im Internet. Sie waren beide Opfer von "Sextortion" geworden, einer Form von Erpressung mit sexuellem Hintergrund.

Mit solchen Fällen von Kriminalität im Internet hat die Polizei im Präsidium Mainz fast täglich zu tun. Kaum ist eine Masche bekannt, tauchen neue auf. Aus Anlass des Safer Internet Days gibt die Polizei nochmal Tipps, wie man sich schützen kann.

Neue Masche: Betrug mit Kryptowährung

Die neueste Masche sei das "Pig Butchering" - das sogenannte Schweine Schlachten, erzählt Heidi Nägel vom Präventionsteam der Polizei. Erst werde mit den Opfern geflirtet und eine virtuelle Liebesbeziehung aufgebaut, dann bekämen sie angebliche Insiderinformationen über eine perfekte Anlagestrategie mit Kryptowährung.

Wer dann sein Geld in die vermeintlich lukrative Anlage stecke, sehe am Ende davon nichts wieder, warnt Nägel. In Rheinland-Pfalz wurden in den letzten Monaten mehrere Fälle dieser Betrugsmasche angezeigt, bei denen die Betroffenen mindestens 70.000 bis 80.000 Euro investiert und verloren hätten.

Heidi Nägel berät für die Polizei Mainz zu Straftaten im Netz
Heidi Nägel berät für die Polizei Menschen über Kriminalität im Internet.

Vorsicht, wenn es um Geld geht

Immer, wenn es um Geldversprechen gehe, sollte man besonders vorsichtig sein, so Heidi Nägel: "Zu verschenken hat niemand was." Auch wenn jemand um Geld bitte, zum Beispiel für eine angeblich kranke Person, einen Flug oder eine andere Anschaffung, sei Vorsicht geboten. Auch sollten niemals persönliche Daten herausgegeben werden.

Ihr Kollege Thomas Busam ergänzt, dass die Betrüger Profis seien, die genau wüssten, wie sie Menschen etwas vormachen und sie zu etwas drängen können. Für ihn ist deshalb der wichtigste Rat: sich nicht unter Druck setzen lassen. "Legen Sie auf, machen Sie die Tür zu, brechen Sie den Chat ab und wenden sich an Ihre Enkel, Kinder, den Verbraucherschutz, einen Freund im Haus, die Polizei."

Thomas Busam ist als Polizist bei der Mainzer Polizei für Prävention zuständig. Dabei geht es um Einbruchschutz, Cybermobbing und Amokschutz an Schulen
Polizist Thomas Busam rät allen, sich im Internet nicht unter Druck setzen zu lassen.

Beratung und Tipps im Internet und vor Ort

Die Polizei bietet auf ihrer Webseite polizei-beratung.de viele Tipps und weitere Internetseiten, wo es Hilfe gibt. Polizist Thomas Busam empfiehlt außerdem Beratungen vor Ort, zum Beispiel durch sogenannte Digitalbotschafter. Diese bringen älteren Menschen die digitale Welt näher.

Im Silver Surfer-Café in Worms gibt es zum Beispiel Unterstützung dabei, das Handy richtig einzustellen. Dazu gehören laut Thomas Busam gute Passwörter, ein nicht-öffentliches Profil und Einstellungen für Datenschutz in WhatsApp. Denn je besser man sich vorbereite, umso schwieriger werde es für Kriminelle, zuzuschlagen.

Immer Anzeige erstatten

Sollte man doch einmal in eine Falle im Internet getappt sein, raten Thomas Busam und Heidi Nägel, auf jeden Fall zur Polizei zu gehen. Wer Anzeige erstatte, werde aktiv und stehe nicht mehr als Opfer da. Selbst wenn die Täter am Ende nicht geschnappt werden können.

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