Am vergangenen Freitag ist der Ehrenbürger der Stadt Mainz, Monsignore Klaus Mayer, im Alter von 99 Jahren gestorben. In der St. Stephanskirche fand nun der Trauergottesdienst statt.
Über 100 Menschen haben Abschied vom ehemaligen Pfarrer der St. Stephanskirche, Klaus Mayer, genommen. Unter den Trauergästen waren viele Familienangehörige des Verstorbenen, aber auch als Vertreterin der Landesregierung Finanzministerin Doris Ahnen, der Bürgermeister der Stadt Mainz, Günter Beck und aus dem Stadtvorstand Baudezernentin Marianne Grosse und Ordnungsdezerentin Manuela Matz. Auch Margit Sponheimer, wie Monsignore Mayer Ehrenbürgerin der Stadt Mainz, nahm in dem Requiem Abschied. Innenminister Michael Ebling, lange Jahre Oberbürgermeister der Stadt Mainz, hatte sich zuvor in das Kondolenzbuch eingetragen.
Mainzer Bischof hält die Predigt auf Monsignore Mayer
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf leitete den Trauergottesdienst. Er habe Monsignore Mayer wenige Tage vor dessen Tod noch einmal besucht, so Kohlgraf in seiner Trauerpredigt. Er habe gespürt, dass der 99-Jährige "sichtlich müde" geworden war. Er habe aber immer noch dessen Optimismus und Dankbarkeit spüren können.
Kohlgraf kritisiert die Kirche
Kohlgraf nutzte seine Ansprache zur leisen Kritik an der Kirche. Mayers Auffassung von "katholisch sein" sei immer integrierend und nicht ausgrenzend gewesen. Bis ins hohe Alter hinein sei der Priester immer nahe an den Themen gewesen, habe den Finger in die Wunden gelegt und immer die Notwendigkeit der Veränderung in der katholischen Kirche gesehen. So auch beim Thema Frauen in der katholischen Kirche. Hier könne es kein "weiter so" geben, es müssten Veränderungen kommen, sagte Kohlgraf. "Wir hätten Monsignore Mayer mit zu den Gesprächen über das Thema nach Rom nehmen sollen", so der Mainzer Bischof.
Stadt Mainz trauert um Ehrenbürger
Bürgermeister Beck sagte, die Stadt Mainz nehme voller Trauer und Stolz Abschied von Monsignore Mayer. Er habe etwas geschafft, was viele für unmöglich hielten: Er haben den jüdischen Künstler Marc Chagall überzeugen können, die Fenster in der Kirche St. Stephan zu gestalten. Er habe damit nicht nur ein bedeutendes Wahrzeichen für Mainz geschaffen, sondern auch zur jüdisch-christlichen und zur deutsch-französischen Aussöhnung beigetragen.
Beck betonte, dass Mayer selbst über 4.000 Meditationen vor den in tiefem Blau leuchtenden Kirchenfenstern gehalten habe. Ihm hätten mehr als eine halbe Million Menschen bei seinen Erklärungen zur Bedeutung dieser Fenster zugehört. Inzwischen seien die Chagall-Fenster weltberühmt.
Grab auf dem Hauptfriedhof
Monsignore Klaus Mayer war am 16. Dezember im Alter von 99 Jahren gestorben. Mayer war zwischen 1965 und 1991 Pfarrer in der Mainzer St. Stephanskirche. Er wurde auf dem Mainzer Hauptfriedhof beigesetzt.