Wird einem das Fahrrad geklaut, bekommt man es in den meisten Fällen nicht wieder. Diesmal schon: Ein Fahrrad war am Wochenende auf dem Mainzer Weinmarkt gestohlen worden. Doch der Dieb hatte nicht mit einem versteckten GPS-Sender gerechnet.
Das Fahrrad ist ein beliebtes Verkehrsmittel, um zum Mainzer Weinmarkt zu fahren. Das wussten offenbar auch Fahrraddiebe. In der Nacht auf Samstag haben sie dort laut Polizei gleich mehrere Räder gestohlen.
An einem hatte der Besitzer jedoch einen Tracking-Gerät versteckt. Das zeigte ihm auf dem Handy genau an, wo sich sein Fahrrad befindet. Die Polizei Mainz nahm die Ermittlungen auf, die Hinweise verdichteten sich, die Staatsanwaltschaft erteilte einen Durchsuchungsbeschluss.
Polizei Mainz findet gestohlene Fahrräder und E-Scooter
Die Überraschung: In einem Gebäude in Mainz-Laubenheim fanden die Polizisten nicht nur das Fahrrad mit dem Sender, sondern noch einige weitere Räder, außerdem E-Scooter und anderes Diebesgut - und der mutmaßliche Täter war auch vor Ort.
Auch für die Mainzer Polizei ist solch ein Fahndungserfolg dank moderner Technik etwas Besonderes, sagt Polizeisprecherin Tina May: "Da freuen wir uns auch drüber."
Einige Räder konnten mit zurückliegenden Diebstählen in Verbindung gebracht werden. Die Polizei ist noch dabei, alle Besitzer zu ermitteln. Auch die Ermittlungen zum aktuellen Diebstahl gehen weiter. Deswegen könne die Polizei noch nicht sagen, um wie viele Fahrräder es sich insgesamt handele und was deren Wert sei, so May. Es könnte sich außerdem um mehrere Täter handeln.
Fahrraddiebstahl wird selten aufgeklärt
Dass ein Fahrraddiebstahl aufgeklärt wird, kommt nicht oft vor. In den vergangenen drei Jahren lag die Aufklärungsquote bei etwa fünf Prozent - und das bei 700 bis 800 gestohlenen Rädern im Jahr. Das heißt, nur etwa jeder 20. Fahrraddiebstahl kann aufgeklärt werden, sagt Polizeisprecherin Tina May.
Manchmal entdeckten Betroffene ihr gestohlenes Fahrrad unter den Kleinanzeigen im Internet wieder. Polizisten gäben sich dann als Käufer aus, träfen sich mit den Verkäufern des gestohlenen Rads und beschlagnahmten das Diebesgut , berichtet May. Nur sei es gar nicht so einfach, den Verkäufern auch nachzuweisen, dass sie das Fahrrad gestohlen haben.
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Fahrradbesitzern rät die Polizei, den Kaufbeleg des Fahrrads gut aufzubewahren und auch gleich nach dem Kauf ein Foto des Fahrrads zu machen. Auch durch eine Codierung könne ein wiedergefundenes Fahrrad zugeordnet werden.
Der beste Schutz vor Fahrraddiebstahl sei, zwei unterschiedliche Fahrradschlösser zu benutzen. "Mit dem richtigen Werkzeug ist zwar meiner Meinung nach jedes Fahrrad zu knacken", sagt Tina May. "Aber es schleppt ja nicht jeder Dieb immer großes Werkzeug mit." Also, je dicker das Schloss, umso besser.
Und - wie man in diesem Fall sieht - kann ein versteckter Mini-Sender am Fahrrad sogar dazu führen, einen Fahrraddieb zu überführen.