Die Staatsanwaltschaft Mainz weitet die Ermittlungen wegen des Mülls im Niersteiner Rhein-Selz-Park aus. Belasteter Schutt liegt immer noch unter Bäumen und auf Grasflächen.
Vor wenigen Wochen hatte die Kreisverwaltung Mainz-Bingen noch mitgeteilt, dass der letzte Rest des belasteten Mülls abgedeckt in Containern liege. Bei einer Begehung sei nun aber noch ein Haufen Schutt auf dem Gelände entdeckt worden, so die Kreisverwaltung. Darin enthalten sei Müll der Stufe 3, der nur in besonderen Deponien gelagert werden darf. Allerdings liege der Haufen auf befestigtem Boden und werde demnächst entsorgt.
Staatsanwaltschaft wertet aktuelles Bild aus
Dieser Darstellung widersprechen aktuelle Bilder, die dem SWR vorliegen. Sie zeigen mehrere Haufen, vor allem mit Gussasphalt, die auf Grasflächen und unter Bäumen liegen. Der Gussasphalt enthält laut eines Gutachtens krebserregenden Asbest. Die Staatsanwaltschaft Mainz hat dem SWR mitgeteilt, dass ein Foto in die bereits laufenden Ermittlungen wegen der Müllablagerungen im Rhein-Selz-Park einbezogen werde.
Seit Jahren Ärger im Rhein-Selz-Park
Seit Jahren gibt es Ärger um diesen Teil des Rhein-Selz-Parks. Die Investoren aus Kuwait hatten das Areal auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne Dexheim 2018 gekauft, um die Offiziershäuser und Wohnungen umzubauen und als Luxus-Villen zu verkaufen.
Kurz nachdem die Arbeiten dort begonnen hatten, gab es einen Baustopp, weil der Bebauungsplan nicht rechtens war. Seitdem liegt Schutt, der beim Entkernen der Häuser angefallen ist, offen auf dem Gelände. Bis in den Juni waren tausende Tonnen unbelasteter und hoch belasteter Müll auf die Deponie nach Wiesbaden gebracht worden. Warum nicht auch der Rest entsorgt wurde, ist unklar.