In Bad Kreuznach sind Mülltonnen in Flammen aufgegangen. Davor randalierte ein Mann mit einer Axt. Beide Taten könnten zusammenhängen.
Am Sonntagmorgen waren mehrere Großraum-Mülltonnen in einem Hinterhof eines Wohn- und Geschäftshauses in Bad Kreuznach in Flammen aufgegangen. Davor hatten die Bewohner des Kurviertels von Bad Kreuznach die Polizei alarmiert, weil ein Mann mit einer Axt gegen Haustüren schlagen würde.
Mehrere Polizeistreifen rückten daraufhin aus und entdeckten Autos, bei denen die Scheiben eingeschlagen waren. Die Polizei nahm bei der anschließenden Fahndung einen 26-jährigen Mann fest. Er soll laut Polizei sehr wahrscheinlich mit der Axt die Autoscheiben beschädigt haben.
Hat Mann mit der Axt auch Mülltonnenbrand gelegt?
Jetzt prüfen Polizei und Staatsanwaltschaft, ob der Mann auch die Mülltonnen angezündet hat. Zeitlich und örtlich könnten die beiden Taten zusammenhängen, so die Staatsanwaltschaft. Beweise dafür hätten die Ermittler aber noch nicht.
Laut Staatsanwaltschaft gibt es für die Brandstiftung noch keinen konkreten Verdächtigen. Die brennenden Mülltonnen hatten die Bewohner des angrenzenden Mehrfamlienhauses in Gefahr gebracht.
Mülltonnenbrand war für Bewohner eines Mietshauses gefährlich
Als die Feuerwehr bei den brennenden Mülltonnen eintraf, hatten nämlich die Flammen bereits auf die Fassade übergegriffen und die Fenster im Eingangsbereich zerstört. Das Treppenhaus war komplett verraucht und schnitt den Bewohnerinnen und Bewohnern den Fluchtweg ab.
Menschen per Drehleiter gerettet
Zwei Personen mussten deshalb von der Feuerwehr über die Drehleiter von ihrem Balkon nach unten gebracht werden. Zwei Wohnungen im vierten Stock waren stark verraucht, sodass sich deren Bewohner samt Hund und Katze auf den Balkon gerettet hatten. Dort wurden sie von Feuerwehrleuten betreut, die Atemschutzgeräte bei sich hatten. Nachdem die Einsatzkräfte das Treppenhaus vom Rauch befreit hatten, wurden diese Personen ins Freie geführt.
Fünf Menschen müssen ins Krankenhaus
Andere betroffene Bewohner konnten mit sogenannten Rettungs-Fluchthauben aus dem Haus gebracht werden. Fünf von ihnen mussten laut Feuerwehr zur weiteren Untersuchung und Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Laut Polizei konnten alle am Sonntagvormittag entlassen werden. Drei Personen hätten sich eine leichte Rauchgasvergiftung zugezogen.
Haus unbewohnbar - 75.000 Euro Schaden
Das Gebäude ist wegen der Ruß- und Rauchbelastung vorerst unbewohnbar. Alle 13 Bewohnerinnen und Bewohner konnten laut Feuerwehr anderweitig untergebracht werden.
Durch den Brand wurden laut Polizei auch die eine Wasserleitung und Scheiben eines gegenüberliegenden Gebäudes zerstört. Insgesamt entstand ein Schaden von gut 75.000 Euro.
Kripo geht von Brandstiftung aus
Die Kriminalpolizei geht von Brandstiftung aus, da sie keine Hinweise auf einen Blitzeinschlag oder einen technischen Defekt hat. Daher hoffen die Ermittler jetzt auf Zeugenhinweise.