Welche Heizmethode ist für die Mainzerinnen und Mainzer in Zukunft am günstigsten? Für die meisten wird es laut einer Untersuchung der Stadtwerke wohl Fernwärme sein.
Ein ganzes Jahr lang haben die Stadtwerke zusammen mit Experten der GEF Ingenieur AG und der Stadt Mainz Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, welche Heizmethoden in Zukunft am klimaneutralsten und am günstigsten für die Bewohnerinnen und Bewohner sind.
Dafür wurde das Mainzer Stadtgebiet in 35 verschiedene Regionen aufgeteilt. Dabei wurde unter anderem darauf geachtet, wie hoch der aktuelle und wie hoch der künftige Wärmeverbrauch in einem Gebiet ist. Außerdem haben sich die Experten angeschaut, ob dort beispielsweise schon ein Fernwärmenetz existiert und in welchem Zustand die Gebäude sind.
Fernwärme für Mehrfamilienhäuser lukrativ
Auch wie die Gebäude genutzt werden, spielt eine Rolle. So eignet sich Fernwärme wegen des hohen Verbrauchs beispielsweise gut bei Mehrfamilienhäusern. In Gegenden, in denen vor allem Ein- oder Zweifamilienhäuser stehen, müsse man hingegen schauen, ob es nicht bessere Alternativen gibt, so Stefan Richter von GEF.
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Heizen ohne eigene Heizanlage? Ja, das geht - beispielsweise mit Fernwärme. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung beschlossen. Wie sieht es eigentlich mit Fernwärme in Rheinland-Pfalz aus?
Neustadt und Altstadt in Mainz für Fernwärme besonders geeignet
Insgesamt wurden im Mainzer Stadtgebiet sieben Bezirke ausgemacht, die sich besonders für Fernwärme eignen. Dazu zählen auch die Neustadt, mehrere Bereiche in der Altstadt und das Gebiet Oberstadt-Mitte.
Eher weniger geeignet seien hingegen beispielsweise die Bereiche Gonsenheim Süd und Weisenau Nord-Ost. Allerdings, so betonte Stadtwerke-Vorstand Tobias Brosze, hieße das nicht, dass nicht auch einzelne Gebäude in diesem Gebiet für Fernwärme in Frage kommen. Ihr Anteil dort sei jedoch eher gering.
Wärmemasterplan als Orientierungshilfe für Bürger
Die Ergebnisse dieses sogenannten Wärmemasterplans 2.0 dienen nach Angaben von Brosze zu einem als Orientierungshilfe für die Bürgerinnen und Bürger, welche Heizmethode sich für sie am besten eignen würde. Zum anderen dienen sie aber auch als Grundlage für die jetzt anstehende kommunale Wärmeplanung, die bis zum 30. Juni 2026 in Mainz abgeschlossen sein muss.
Wie die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) betonte, wird bei der Wärmeplanung auch darauf geachtet, was die Bürgerinnen und Bürger wollen: Welche Art der Heizmöglichkeiten akzeptieren sie? Welche Ängste und Unsicherheiten bestehen noch? Und: Welche gesetzliche Rahmenbedingungen ändern sich in den kommenden Jahren vielleicht wieder? Das alles seien Herausforderungen, denen sich die Stadtwerke und die Stadt in der nächsten Zeit stellen müssten.
Bürger sollen bei Wärmeplanung beteiligt werden
Um die Bürgerinnen und Bürger möglichst gut in die aktuelle und zukünftige Wärmeplanung miteinzubinden, stellen die Stadtwerke in einer Online-Veranstaltung im September die Ergebnisse des Wärmemasterplans 2.0 ausführlich vor. Und auch die Ortsbeiräte aus den verschiedenen Stadtteilen sollen über die Ergebnisse der Untersuchung informiert werden. Ziel ist laut Stadt, dass Mainz bis spätestens 2045 klimaneutral ist.