Das Heilig-Geist-Hospital in Bingen hat am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt. Das Krankenhaus will den Betrieb aber erstmal fortsetzen.
In einer Pressemitteilung der Geschäftsführung des Binger Krankenhaus heißt es, man habe am Mittwoch die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Bingen beantragt. Die sei notwendig geworden, weil Gespräche über die Zukunft des Krankenhauses und wie der Betrieb nachhaltig finanziert werden könne, gescheitert waren.
Betrieb des Krankenhauses soll erstmal weiter gehen
Für die Patienten soll sich erstmal nichts ändern, teilt die Marienhaus-Gruppe mit, die Trägerin des Krankenhauses ist. Der Betrieb soll bis auf Weiteres fortgesetzt werden.
Nach Angaben eines Sprechers muss der vorläufige Insolvenzverwalter nun aber bis zum 1. Juni entscheiden, wie es mit dem Heilig-Geist-Hospital weitergeht. Denn bis zu diesem Tag müsse das Amtsgericht entscheiden, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Heilig-Geist-Hospital muss möglicherweise schließen
Auch eine Schließung des Krankenhauses stehe im Raum, heißt es. In den letzten Monaten hatte es bereits Gespräche über die Zukunft des Heilig-Geist-Hospitals gegeben, das laut der Marienhaus-Gruppe seit Jahren rote Zahlen schreibt.
Finanzielle Schwierigkeiten Krankenhaus in Bingen braucht mehr Geld für Patientenversorgung
Das Binger Heilig-Geist-Hospital ist in finanziellen Nöten. Vorübergehend fehlt geschätzt eine Million Euro. Jetzt soll die Landesregierung aushelfen.
Das Land Rheinland-Pfalz, der Kreis Mainz-Bingen und die Stadt Bingen seien aber nicht bereit gewesen, den Träger bei der Finanzierung des Krankenhauses zu unterstützen. Deshalb musste laut der Marienhaus-Gruppe nun der Insolvenzantrag gestellt werden. Die Marienhaus-Gruppe hat das Binger Krankenhaus nach eigenen Angaben in den letzten Jahren mit 10 Millionen Euro gestützt. Dauerhaft könne man die Defizite aber nicht übernehmen.
Land, Kreis und Stadt Bingen bedauern Insolvenz des Heilig-Geist-Hospitals
Land, Kreis und die Stadt bedauern in einer gemeinsamen Mitteilung die Entscheidung. Man habe intensive Gespräche mit der Marienhaus-Gruppe geführt und sich für den Standort eingesetzt. Die Entscheidung, einen Insolvenzantrag zu stellen, bedauere man sehr.
Jetzt sollen Gespräche mit dem Insolvenzverwalter geführt werden, um zu besprechen, wie das Krankenhaus in Bingen erhalten bleiben kann.